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Aussicht vom Mittelalter

Nicht nur Meer: Ein Spaziergang durch die Gassen von Capalbio und die Schönheit des Hinterlandes der „Silbernen Küste“

Aussicht vom Mittelalter

Text und Fotos: TiDPress

Maremma-TiDPress (29)Capalbio – Die Besucher des bildhübschen Städtchens Bewohner der Maremma (Toskana) lassen sich vom Panorama auf die umliegend sanfte Landschaft bezaubern. Wenn man im „borgo“ hineingeht, bleibt die Welt mit ihrem Lärm draußen. Die typische mittelalterliche Struktur führt auf Gassen und Treppen, bis hoch zum Schloss Tricosto, das im Volksmund „Capalbiaccio“ heißt. Vielleicht hat es diesen abschätzigen Ausdruck wegen seiner massiven, grauen Form bekommen: Castello Tricosto scheint fast eine Nummer zu groß für das kleine Capalbio. Der Spaziergang durch die Stadt führt weiter zu Läden, in denen Schmuck kreiert wird. Eine Holzbank steht auf einem winzigen Platz direkt neben einer Mauer: Nur ein Sonnenstrahl dringt durch eine Öffnung im Stein, aber reicht aus, um den Rastplatz perfekt zu machen.

Wir verlassen Capalbio und fahren in Richtung Norden ins Landesinnere weiter. In der Nähe von Albinia, wo man das Museum der Bauernkultur besichtigen kann, befindet sich der landwirtschaftliche Betrieb „Antica Fattoria Parrina“, der zugleich Produzent, Verkäufer und Gastgeber ist. Wie zu Omas Zeiten kauft man hier frisches Obst und Gemüse, dessen Farben paradoxerweise so hell sind, dass sie künstlich erscheinen. Aber es sind nur unsere Augen, die an blassere Supermarkt-Gewächs gewohnt sind, die die liebevoll aufgestellten Parrina-Produkte als eine Art Kunstwerk empfinden. Die Käserei produziert täglich, Wein und Öl werden mit derselben Sorgfalt gefertigt. Im Herrenhaus werden Zimmer vermietet – wer ein Apartment bevorzugt, kann im Nebengebäude wohnen. Beim Aperitif trifft man sich auf einer Wiese im Schatten mächtiger Bäume. Mahlzeiten werden bei schönem Wetter im Hof serviert.

Die Ruine der Kirche von S. Bruzio

Die Ruine der Kirche von S. Bruzio

Die „Silberne Küste“ lädt zum Erkunden weiterer Schätze ein. Die Ruine der Kirche von S. Bruzio ragt mit ihren restlichen Gewölbe aus einem Feld. Im Jahr Tausend, als der Bau von den Kamaldulenser-Mönchen begonnen wurde, musste es ein Wagnis sein, so hohe Mauern zu konstruieren. Die noch vorhandenen Kapitelle sind mit Figuren und Symbolen verziert. Der Fischerdorf Talamone wird von einer quadratischen Festung überragt: Ein Spaziergang führt zur Felsenküste oder hoch zur „Fortezza Senese“, von wo das Meer seine ganze blaue Unendlichkeit vorführt.
Info:
Consorzio Turistico MaremMare
www.consorziomaremmare.it
Tenuta La Parrina
www.parrina.it
Der Turm des „Capalbiaccio“

 

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