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ReisewegeInselhopping vor der Küste Sardiniens

Text und Fotos: Johanna Brand



 Costa Smeralda: Eine Alternative zu exklusiven Strandanlagen sind Bootsausflüge zu den Bade-Buchten der Inselgruppen Tavolara und La Maddalena

Costa Smeralda (Tid Press) – Luxushotels und Fünf Sterne- Ferienressorts, exklusive Yachthäfen und Privatstrände; auf der Suche nach einem bezahlbaren Urlaubs- und Stranderlebnis fühlt man sich in der Ferienregion im Nordosten Sardiniens ein bisschen fehl am Platz. Der Blick auf die wunderschönen Strände, die verlockenden vorgelagerten Inselchen, das tiefblaue glitzernde Meer mit unglaublich klarem Wasser aber sind so faszinierend, dass der Gedanke sich nicht vertreiben lässt: Auch wir wollen hier Urlaub machen!

 

 

 

Grotte nahe Tavolara
 

 

Ungestörtes Badevergnügen

Zum Glück bietet Sardinien eine großzügige Bandbreite an Unterkunfts- Möglichkeiten und es reicht oft schon, sich ein wenig von der Küste zu entfernen, um bezahlbare Hotels, Pensionen oder Campingplätze zu finden. Mit einem Mietauto kommt man dann leicht zurück ans Meer, für die Inseln braucht man ein Boot, doch es ist eine äußerst lohnenswerte Investition, tageweise eines zu mieten bzw. mit lokalen Anbietern auf und um die Inseln herum zu fahren. Wir haben uns ausgehend von einem Aufenthalt in der Provinz Olbia für zwei Tagesausflüge entschieden: die Insel Tavolara, etwa 5km von der Küste unterhalb Olbias entfernt, und das Archipel der Insel La Maddalena etwas weiter oben, ganz an der Nordspitze der Insel.

Ausgehend von Porto San Paolo am Golf von Olbia kommt man in kürzester Zeit nach Tavolara, die nicht nur beeindruckende Buchten zu bieten hat, sondern auch mit einer interessanten Geschichte aufwarten kann: Tatsächlich gilt die Insel als das kleinste Königreich der Welt. Ende des achtzehnten Jahrhunderts ließ sich die aus Korsika stammende Familie Berteleoni hier nieder und beschloss, zu bleiben und von Ziegenzucht zu leben. Als 1836 Sardiniens König Carlo Alberto di Savoia die Insel besuchte, stellte Giuseppe Berteleoni sich als König von Tavolara vor. Carlo Alberto schien es zu gefallen zu haben, er schenkte ihm die gerade mal 6km lange und 1km breite Insel, die seitdem im Familienbesitz ist. Heute betreibt Tonino, einer der Nachfahren des Inseleroberers, ein kleines Restaurant direkt am Strand, in welchem man wunderbar speisen kann.

Mit dem Boot kann man eine Vielzahl menschenleerer Strände ansteuern, die vor allem durch die Sauberkeit von Sand und Wasser überzeugen. Auch bei noch hoher Wassertiefe lässt es sich bis an den Grund schauen, ein perfektes Gebiet für Taucher und Schnorchler. Nicht ohne Grund werden die Buchten hier piscine (Swimmingpools) genannt. Neben der Strände gibt es vom Boot aus auch schöne Grotten und beeindruckende Felsformationen zu bewundern. Die gesamte Insel steht unter Naturschutz und ist abgesehen von Toninos Restaurant unbewohnt.

Zur Inselgruppe La Maddalena starten wir am nächsten Tag von Palau aus. Die Hauptinsel, die dem Archipel seinen Namen gibt, ist vor allem durch den geplanten G8-Gipfel im Jahre 2009 bekannt geworden, der dann nach L’Aquila verlegt worden war. Bootstouren führen hier an allen sieben Inseln vorbei, Caprera, Santo Stefano, Budelli, Spargi, Razzoli, Santa Maria und La Maddalena, und bieten grandiose Ausblicke auf die Küsten und Strände . Auf Wunsch kann für ein Bad der Anker geworfen werden, direkt vom Boot aus stürzt man sich ins kristallklare Wasser und lässt sich schließlich auf Deck von der Sonne trocknen. Oftmals wird ein Mittagessen an Bord angeboten, Fisch und Meeresfrüchte schmecken mit der Seeluft doch am allerbesten!

Ein Highlight des Archipels befindet sich auf Budelli: die berühmte Spiaggia rosa; ein kleiner Strand mit rosa schimmerndem Sand, den er den Schalen einer besonderen Muschelart zu verdanken hat. Seit beinahe 20 Jahren ist das Betreten des Strandes verboten, um zu verhindern, dass begeisterte Touristen, die ihren Lieben ein Fläschchen des rosafarbenen Sandes mitbringen wollen, diesen mit der Zeit abtragen, wie es an anderen Orten bereits geschehen ist.

Umrunden wir die Hauptinsel von unten herum, kommen wir zunächst an Santo Stefano vorbei und befinden uns dann vor der gleichnamigen Hauptstadt von La Maddalena. Etwas später kann man gut die halbfertigen Kongress- und Hotelgebäude für das nie stattgefundene Gipfeltreffen besichtigen. Direkt gegenüber liegt auf der Insel Caprera das Grab von Garibaldi. Der bekannte Widerstandskämpfer verstarb hier im Juni 1882, nachdem er seine letzten Lebensjahre auf der Insel verbracht hatte. Sein Wohnhaus, das inzwischen ein Museum ist, und sein Grab können noch heute besichtigt werden. La Maddalena und Caprera sind die einzigen beiden Inseln des Archipels, die bewohnt sind, hier leben etwa 11 400 Einwohner und es gibt auch zahlreiche touristische Einrichtungen wie Hotels, Bars und Diskotheken.

Auf der Rückfahrt lässt die schon tiefstehende Sonne die Inseln in schönstem Licht erstrahlen und plötzlich hören wir den Kapitän unseres Bootes rufen: „Delfine!“. Ein ganzer Schwarm folgt uns in Richtung Hafen und ist eine Weile wunderbar bei großen Sprüngen zu beobachten. Wer nach diesen zwei entspannenden Tagen noch Lust und Zeit für ein weiteres Inselabenteuer hat, dem sei der Nationalpark der Insel Asinara empfohlen. Asinara befindet sich auf der anderen Seite von Sardinien, in der Provinz Porto Torres, nicht weit von Sassari. Bekannt ist diese Insel vor allem wegen der dort lebenden weißen Esel.

INFO:
www.lamaddalena.com
www.tavolara.it

Ristorante da Tonino Re di Tavolara
07026 Olbia (OT) Isola di Tavolara
Tel: 0789 58570 begin_of_the_skype_highlighting              0789 58570      end_of_the_skype_highlighting, 333 6766778
Fax: 0789 40022

Elena Tour Navigazioni
Via Eleonora d’Arborea n° 24
07024 La Maddalena (OT)
Tel +39 0789 738543, 380 3032664
Fax +39 0789 739307
info@elenatour.it

09.08.2010

 

 

 

Blick auf La Maddalena
 

 

Eine der Piscine Capreras

 

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