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ReisewegeVillasimius (Sardinien): Nuraghen und antike Schiffswracks

Elvira D'Ippoliti



 Nicht nur Meer. Ein archäologischer Reiseweg um Villasimius, dem nur 45 km von Cagliari entfernten, karibischsten Touristenort Sardiniens

Villasimius (Tidpress) – Kobalt- und himmelblau, meeresgrün, violett, türkis….wie viele Farbnuancen weist die Farbskala von grün bis blau wohl auf? Wer sie alle, wirklich alle antreffen will, für den ist Villasimius genau das richtige. Hier ist das Meer kristallklar und durchsichtig, seine Wellen umspülen weiße Sandstrände, netzen eine Vegetation, die selbst in den heißesten Sommermonaten wild und üppig wuchert. Von Mai bis September dauern die Sommer. Wacholder, wilde Oliven, Myrten und Mastixsträucher, der Duft der „Macchia mediterranea“ verschmilzt mit der intensiven salzigen Brise des Meeres ….das ist Villasimius: Sardische Gastfreundschaft, karibisches Meer, die entspannende Atmosphäre eines echten Urlaubs slow, ohne Eile, ohne Stress. Das allein würde schon ausreichen, und viele Orte am Meer bieten touristisch wesentlich bescheidenere Anziehungspunkte, während dieses paradiesische Plätzchen, das ein ausgewiesenes Meeresnaturschutzgebiet im Südosten Sardiniens ist, sich den Luxus leistet, dem Touristen auch noch andere Möglichkeiten von naturalistisch-historischem Interesse anzubieten.

Ganz Sardinien ist geschichtsträchtig, aber die bemerkenswertesten Zeugnisse sind sicherlich die Nuraghen, kegelförmige Steinbauten, die zwischen 1800 und 535 vor Christi entstanden.
In Villasimius kann man die Überreste der Giardone Nuraghen sehen (località Campus), die Nuraghen Cuccureddus, Campu Lungu, Is Traias, Manunzas und andere mehr. Am einfachsten erreichbar und sehr sehenswert ist der Asoru Nuraghe, in der Nähe des Ortes San Priapo, an der S.S.125 nach Muravera. Nicht weit vom Hafen entfernt überragt die Fortezza Vecchia das Vorgebirge. Diese Festung ist größer und komplexer als die anderen und kann im Sommer besichtigt werden.

 

 

 

 

Wer gerne wandert, für den ist der Weg um die Aussichtstürme ein echtes Muss, wobei auch ein Teil mit dem Auto zurückgelegt werden sollte. Sie sind im 16. Jahrhundert von den Spaniern erbaut worden und seit 1867 nicht mehr in Nutzung, doch man hat von diesen Türmen an der Küste ein großartiges Panorama. Ausgehend von Cagliari gelangt man über Cala Regina, Capo Boi und Cala Giunco nach Cala Pira, wo uns ein Sprung in die kristallklaren Fluten nach den Mühen des Wanderns Erfrischung bringt.
Andere archäologische Stätten sind das Grab der Riesen (Tomba dei Giganti), die phönizische Stätte Cuccureddus, die Domus de Janas oder das Haus der Feen (Casa delle Fate) bei der Spiaggia del Riso. Nicht ohne Grund befindet sich in Villasimius ein Archäologisches Museum, in dem Fundstücke aus Ausgrabungen oder vom Meeresgrund zusammengetragen sind.
Nicht nur das artenreiche und farbenprächtige Fischvorkommen beeindruckt, sondern in diesem Tauchparadies verbergen sich die faszinierendsten und geheimnisvollsten Funde, die das Meer zu bieten, nämlich die Überbleibsel antiker Schiffe. Von dem römischen Schiff in dreißig Metern Tiefe auf dem Meeresgrund bei Cala Sinzias bis zum Schiff aus Aragon, das nahe der Insel Isola dei Cavoli im 15. Jahrhundert mit seiner Ladung versank und dessen Kanonen, Azulejos und Gefäßen im Archäologischen Museum von Villasimius ausgestellt sind. Um diese Wracks besser kennen lernen zu können, organisiert die Lega Navale Italiana, die bereits Kurse im Segeln, Sportfischen und Meeresbiologie tätigt, Veranstaltungen zum Thema „Auf der Suche nach Untiefen und Wracks“. An Bord eines Motorbootes kann man den Meeresboden erforschen, und zwar mit Hilfe einer Unterwasser-Kamera, die mit einem Bildschirm auf dem Schiff verbunden ist. Wer ein bisschen Abenteuer sucht, kann hier fündig werden, und das bei voller Sicherheit, und wieder einmal ist es das Meer, das in diesem Geschehen die absolute Hauptrolle spielt.

Info:
www.comune.villasimius.ca.it
Ufficio Turistico, Piazza Giovanni XXIII-info.+39 070 79 280 17
Museo Archeologico, Via Frau – info:+39 070 79 00 23
Lega Navale Italiana, Porto V

01.09.2007

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