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Die Straße des Prosecco

Eine dicht mit Weinbergen ausgestattete Hügellandschaft, die im Gebiet um Conegliano (Provinz Treviso) den weltberühmten Wein erzeugt

Die Straße des Prosecco

Text und Fotos: Elvira D’Ippoliti

VIDEO TERRA ITALIA TIDPRESS  DER FRÜHLING DES PROSECCO

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Conegliano – Der Frühling im Trevisaner Hügelgebiet ist ein langes Fest, zu dem alle Besucher eingeladen sind. Hier, im Reich des Prosecco, ist der Wein eine solche Kunst, dass während des „Primavera del Prosecco“ (bis 14. Juni) die vielen Weinverkostungen in den verschiedenen Dörfern Ausstellungen (mostre) genannt werden. Der Start fand in Santo Stefano in der Nähe von Valdobbiadene statt: Ein rotes Gebäude beherbergt die sehr gut geplante Ausstellung. Die Decke des Eingangskorridors ist mit goldenen Traubenblättern geschmückt, die das Licht reflektieren. An der Wand hängt moderne Kunst. Eine runde und eine rechteckige Tafel aus altem Holz werden von zwei Neon-Schriften beleuchtet: „Spread oder Spritz, das italienische Dilemma“. Ein kleiner Raum wurde wie eine typische Osteria ausgestattet. Hier kann man die Atmosphäre der Dorfbewohner des Gebiets erleben, die sich ein Glas Wein, eine „ombra“ (Schatten), gönnen. In den restlichen Räumen stehen Regale voller Flaschen von bestem Prosecco und eine Bar-Theke zur Degustation. Draußen spielt gerade die lokale Musikkapelle, und der noch winterliche Wind weht zwischen den Pfählen, die die noch kahlen Weinstöcke stützen und die Landschaft ringsherum wie einen riesigen Igel erscheinen lassen.

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Santo Stefano in der Nähe von Valdobbiadene
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Die „Straße des Prosecco“ ist ein Weg, der nicht nur eine nähere Bekanntschaft mit diesem weltweit bekannten Wein ermöglicht, sondern auch einen tiefen Einblick in die Traditionen des Gebietes gibt. Kunst gehört hier zur Alltäglichkeit wie gutes Essen. Conegliano ist eine ruhige Stadt mit einer Hauptstraße, auf der sich alle wichtigen Gebäude befinden: Palazzi mit bemalten Fassaden, die mit der Zeit verblasst sind, ein Theater, das eher wie ein Mausoleum aussieht, der Dom. Während der Mittagspause erscheint Conegliano wie ein Freiluftmuseum ohne Bewohner, die erst später am Nachmittag ausgehen. Die Via XX Settembre erweist sich dann auch als Laufpiste für Jogger, an den Tischen der Kaffeehäuser sitzen junge Leute, und die Geschäfte unter den Bogengängen sind belebt. Eine Visite im Palazzo Sarcinelli ermöglicht (bis 28. Juni) einen Einblick in die Kunst von Vittore Carpaccio und seinem Sohn Benedetto. Die satten Farben ihrer Gemälde erzählen Geschichte und Geschichten des 16. Jahrhunderts rund um Venedig mit Reisen nach Istrien. Benedetto führte nach den Tod seines Vaters die „Bottega“ weiter, es war jedoch Vittore, der unter den Einfluss von Meistern wie Giorgione, Tizian und Lotto (dessen Meisterwerke alle in unmittelbarer Nähe von Conegliano zu bewundern sind) den Mut hatte, seinen Stil zu ändern, obwohl er nicht mehr jung war. Deshalb lautet der Untertitel der Ausstellung: „Der magische Herbst eines Meisters“.

Abtei Follina Santo Stefano in der Nähe von Valdobbiadene

Abtei von Follina
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Falls man von der Bewunderung der Kunst Appetit bekommen hat, kann man in einem typischen Restaurant im Schatten der schönen Abtei von Follina, in der Osteria dai Mazzeri, wieder Energie schöpfen. Salami und Gemüse als Vorspeise und hausgemachte Pasta oder Risotto mit Radicchio oder mit frischen Kräutern erzählen von Traditionen, die man heute noch gerne schmeckt. Falls man noch Hunger hat, steht der Bratspieß schon bereit, um Fleisch auf trevisanische Art langsam zu braten. Beim Besuch der Abtei von Follina aus dem 13. Jahrhundert wird man dann den schönen Kreuzgang und die Steinstatue der Madonna mit Kind bewundern.

Conegliano
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Info:

Marca Treviso
www.marcatreviso.it
www.mostracarpaccio.it
www.osteriadaimazzeri.com
www.turismofollina.it
www.primaveradelprosecco.it
 
 
 
 
 
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