Text: Lisa Mittelberger
Eine lange Geschichte in rosa Farbe. Die Weinkellerei „Cantina de Castris“ in Salice Salentino stellt seit 1665 Weine her und füllt ihre Flaschen mit Qualität und Erfahrung. Ein Besuch des Kellers und des Museums „Piero und Salvatore Leone de Castris“ ist ein Eintauchen in die Leidenschaft der Familie, die mit den vielen Auszeichnungen an den Wänden, den alten landwirtschaftlichen Geräten und den verstaubten alten Flaschen, die im Schaufenster als wahre Schätze präsentiert werden, fasziniert. Eine davon ist der erste Roséwein, der 1943 in Italien abgefüllt und auf den Markt gebracht wurde. Der Schriftzug ‘Five Roses’ ist zwar etwas verblasst, aber auf dem verwitterten Etikett noch zu lesen. Die Fünf Rosen haben für die Familie eine doppelte Bedeutung: Einerseits ist dies einfach der Name eines Viertels des Lehnsguts Salice Salentino, andererseits eine geschätzte Erinnerung daran, dass jeder Leone de Castris über viele Generationen hinweg fünf Kinder hatte.
Da General Charles Poletti, der Beauftragte für die Versorgung der alliierten Streitkräfte, einen großen Vorrat an Roséwein angefordert hatte, wurden die fünf Rosen zu Five Roses. Der aus Negroamaro und Malvasia Nera di Lecce hergestellte Five Roses verzaubert den Gaumen mit seinen fruchtigen Aromen und hat eine zarte, elegante Farbe. Eine gelungene Kombination mit dem Rosé ergibt sich, wenn man die klassische „frisa salentina“ probiert, eine Art „Wanderbrot“, wie es ursprünglich genannt wurde und von Bauern, Hirten und Fischern gegessen wurde. Mehl, Wasser und Salz mit einem Minus zehn Prozent weniger Wasser als bei Brot, Sauerteig und Doppelback. Eine Delikatesse, die nach dem Einweichen auf viele Arten gewürzt werden kann, aber im klassischen Rezept werden Tomaten, Salz und natives Olivenöl extra hinzugefügt. Für besondere Anlässe ist der ‘Five Roses metodo classico’ der richtige Wein. Sein Duft nach roten Früchten, gemischt mit dem der Brotkruste, begleitet von der bedeutenden Säure des Negroamaro, machen ihn zu einem wahren Erlebnis für den Gaumen.
„Der Süden, der begeistert“ ist das Motto des Winzers Claudio Quarta, und nach einem Besuch der kleinen „Cantina Moros“ in Guagnano kann man dem nur zustimmen. Seine Tochter Alessandra, die sich um den Familienbetrieb kümmert, führt die Gäste in eine Welt ein, in der Wein ein Synonym für Kunst, guten Geschmack und Kreativität ist. Hier wird nur ein einziger Cru produziert, der sich bei der Verkostung in unvergesslichen Emotionen verwandelt. Die Familie hat die alten Betonbehälter in ein Museum verwandelt. Im Untergeschoss befindet sich das Symposium-Museum, eine Sammlung archäologischer Artefakte aus der griechischen und römischen Weinkultur. Zu sehen sind ein Krater, verschiedene Gefäße wie der typische Kylix-Weinbecher und die Sammlung mit dem Namen „Grab der Jungfrau“. Die Geschichte des Salento ist tief verwurzelt und begeistert Besucher aller Zeiten durch die Herzlichkeit des Empfangs, die Schönheit der Landschaften und die Qualität der Produkte.
www.leonedecastris.com
Die „Terra d’Arneo“ im Salento liegt in einer Art idealem Halbkreis, der von Gallipoli ausgeht, fast die Gemeinde Lecce erreicht, die Gemeinde Manduria berührt und sich an der ionischen Küste bei San Pietro in Bevagna schließt. Die Orte und Menschen, denen man in diesem Gebiet begegnet, gehören zu der Kategorie von Erlebnissen, die man nur schwer vergessen kann, weil sie authentisch und vor allem spannend sind. In den 1950er Jahren fand hier ein authentischer Bauernkampf und die Besetzung von Land statt, das den Latifundisten gehörte. Die Liebe zur Landwirtschaft, angereichert mit einer gehörigen Portion Stolz, legte den Grundstein für die heutigen Erzeuger, die dem Besucher ihre hervorragenden Produkte anbieten.
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