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„Alles schwebt“: ein Besuch im Wissenschafts-Museum von Trient

Ein aktiver und attraktiver Parcours durch die naturwissenschaftliche Geschichte des Alpenraums und dessen idealer Dialog mit dem Rest der Welt, um das Gleichgewicht der Erde zu erhalten.

„Alles schwebt“: ein Besuch im Wissenschafts-Museum von Trient

Text und Fotos: TiDPress

1 -Trient-MUSE-TiDPress (1)Trient – Das MUSE (MUseo delle ScienzE) füllt einen leeren Raum aus: Es ist ein innovatives Science-Center, in dem man verschiedenen Branchen der Wissenschaft hautnah begegnen und sie verstehen kann. Das MUSE selbst basiert auf dem Konzept des freien Raums. Der erste Blickfang, wenn man das Museum betritt, sind die vielen präparierten Tiere, die auf winzigen Podesten im „Big Void“, dem großen Raum inmitten des Gebäudes, „hängen“, der vom 5. Stockwerke bis ins Untergeschoss reicht. Neben Vögeln aller Arten schnuppern Steinböcke, ein Wildschwein, ein Esel, Hühner, Enten und vieles mehr die Leere – wie die Brautpaare auf einem Bild von Chagall. Mit diesem fliegenden Bestiarium reichert sich das Leitmotiv des Museums, die Null-Schwerkraft, um einen überraschenden Effekt an, den man während der Besichtigung nie aus den Augen verliert.

Einige Tiere, wie ein einsamer Wolf und ein verärgerter Bär haben sich anscheinend geweigert, auf diese unnatürliche Weise dem Publikum gezeigt zu werden, und bewohnen die begehbaren Räume um das „Big Void“. Der Wolf hat sich den vierten Stock auswählt, wo man auch die Besichtigung starten sollte, um das Ambiente des Hochgebirges und seine Erforschung zu erkunden. Die Berge des Trentino sind die natürliche Kulisse des MUSE; Architekt Renzo Piano hat das Gebäude wie ein Pendant dazu konzipiert. Von der Terrasse des Museums blickt man auf eine perfekte Integration zwischen Landschaft und menschlichem Bau – eine Lektion, die die meisten Architekten nicht vergessen sollten, insbesondere, wenn sie hässliche Wohnblöcke in der Peripherie der Großstädte entwerfen. Das MUSE ist auch nach dem neusten Stand für Umweltverträglichkeit und Niedrigenergiearchitektur gebaut worden.

Der vertikale Parcours des Museums erzählt die naturwissenschaftliche Geschichte des Territoriums, während man sich in der horizontalen Ebene an einer Art Dialog zwischen dem Alpenraum und dem Rest der Welt beteiligt. Lokale Sensibilität und globales Engagement suchen den Weg für die notwendige Erhaltung der Natur. Für das Staunen der Kinder sorgt der „Maxi-Ooh“-Raum mit lustigen Experimenten. Eine frei schwebende Kugel zeigt die komplexen Umweltprozesse unsere Erde und wagt Klimavorhersagen für die Zukunft.

Info:
www.muse.it
 
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