Terra Italia

Venedig: Hotelinsel San Clemente öffnet am 14. April 2003 ihre Pforten

Richard Bruetting

Ein großer Tag für die verborgenen Schätze der Insel San Clemente mit ihren Traditionen von Kreuzfahrern und Mönchen. Einzug eines Fünf-Sterne-Hotels in die historischen Mauern des Klosters und des Pflegeheims. Aufwändige Renovierung der Basilika San Clemente.





Die Jury des Kochwettbewerbs

Venedig (Terra Italia) – Der zu den Turin Hotels (www.thi.it) gehörende „San Clemente Palace“ stellt das Ergebnis einer überzeugenden Synthese von anspruchsvollem Tourismus und gelungener Denkmalpflege dar. Das Nobelhotel (*****L) liegt auf der in Privatbesitz befindlichen, 68.000 qm großen Insel San Clemente. Die Bauwerke bedecken eine Grundfläche von 11.400 qm; die sich über mehrere Etagen erstreckende Nutzfläche beträgt 26.000 qm.

Die Insel blickt auf eine fast tausendjährige Geschichte zurück, in der, wie an anderen Orten der Welt, Idylle und Schrecken nahe beieinander liegen: Im Jahre 1131, zur Zeit der beginnenden Blüte der Seerepublik, begann der später mehrfach veränderte Bau der Basilika San Clemente und eines Hospizes, das Pilgern und Kreuzfahrern, u.a. vor ihrem räuberischen Kriegszug nach Konstantinopel, als Unterkunft diente. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts wurde der Komplex in ein Kloster umgewandelt, das auch vornehme Besucher von Venedig beherbergte. Von 1645 bis zur Zerstörung der Seerepublik durch Napoleon übernahmen Kamaldulenser-Mönche die Insel und bauten das Kloster mit Spenden des venezianischen Adels weiter aus. Zur Zeit der österreichischen Herrschaft wurde schließlich von 1853-1873 ein monumentales Pflegeheim errichtet, das bis 1992 in Betrieb war. Es soll nicht verschwiegen werden, dass dessen jüdische Patienten bei einer Razzia im Oktober 1944 von den Nazis deportiert worden sind (s. Rolf Petri: Venedig. Ein politisches Reisebuch. Hamburg 1986, S. 129).

Die historischen Gebäude wurden unter sorgfältiger Berücksichtigung denkmalpflegerischer Gesichtspunkte mit einer Investition von 80 Mio. Euro in ein Luxushotel umgewandelt. Gleichzeitig wurde die Basilika San Clemente kostspielig renoviert. Sie birgt in ihrem Innern ein barockes Juwel frommer Marienverehrung, nämlich die prachtvolle, im Jahre 1643 aufgrund eines Pest-Gelübdes durchgeführte Rekonstruktion des Hauses der hl. Familie, das im Dom von Loreto steht. – Nach einer Legende sollen Engel die „Santa Casa“, das Haus Mariens und Josephs, von Nazareth zunächst nach Dalmatien und dann nach Loreto in den Marken gebracht haben. Wie dem auch sei – jedenfalls entstand dort eine attraktive Wallfahrtsstätte.

Der „San Clemente Palace“ umfasst 205 Zimmer, darunter 12 Suiten, vier Restaurants und ein Kongresszentrum. Zu den Freizeiteinrichtungen gehören ein großzügiges Wellness-Zentrum, ein Panorama-Schwimmbad sowie eine Sportabteilung mit zwei Tennisplätzen und einem kleinen Golfplatz. Man kann an der Insel mit seiner Privatyacht anlegen, aber auch mit dem hoteleigenen Schnellboot in 10 Minuten nach San Marco fahren. Ab Mitte April sind die Gärten des Hotels für die Allgemeinheit zur Besichtigung frei gegeben.

Info: Isola di San Clemente, San Marco – 30124 Venezia; Tel. 0039-041-2413484; Fax 0039-041-2960083; www.sanclemente.thi.it; E-Mail: sanclemente@thi.it.


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