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EventsDrittes Filmfestival in Rom

Text und Fotos: Elvira D‘Ippoliti



 Der goldene Mark Aurel wurde vom Publikum an „Resolution 819“ verliehen, ein Film über das Massaker von Srebrenica

Rom (TidPress) – Die Traumfabrik der Filmwelt hat in Rom wieder ihre Zuschauer auf den roten Teppich eingeladen: Die dritte Ausgabe des römischen Filmfestivals füllte die Leinwände des „Auditoriums“, das für die Stadt vor allem ein musikalischer Anhaltspunkt ist, mit Bildern und Worten. Zwanzig Filme aus aller Welt standen im Wettbewerb – acht offizielle Preise wurden verliehen. An einem lauwarmen römischen Abend scheint ein Großteil der Römer in der Film-Hochburg eingetroffen zu sein: Die Neugier ist groß. Viele stehen vor dem Ikea-Saal, der zur Gelegenheit aufgebaut wurde, Schlange und warten darauf, den deutschen Film „Schattenwelt“ zu sehen, der die Geschichte eines Mitglieds der Baader-Meinhof Gruppe nach zwanzig Jahren Haft erzählt. Mit viel Interesse wird die dramatische Begegnung zwischen dem Mörder und der Tochter des Opfers verfolgt.

Doch die eigentliche „Vorführung“ spielt sich einige Meter vom Saal entfernt ab. Hier wurde die Vip-Zone eingerichtet und viele Leute lehnen sich neugierig an die Absperrung um den roten Teppich, der leider noch ziemlich leer aussieht. Rom ist eben nicht Cannes oder Venedig. Man hat eher den Eindruck, als würden hier die Zuschauer das Verhalten der anderen Film-Fans nachmachen. Doch wenn man dann selber auf dem Teppich läuft, ist die Festival-Atmosphäre plötzlich da. Die Schauspieler stehen vor einer Fotografen-Schar und die Blitze begleiten sie bis zum Eingang des Auditoriums. Das Publikum steht im Saal begeistert auf und klatscht bei ihrem Eintritt. Zum zweiten Mal präsentiert sich Deutschland mit einem Rückblick auf die Terrorismus Zeit. „Der Baader Meinhof Komplex“ lässt fast keine Lücken in der detaillierten Erzählung. Aber im Vergleich zu „Schattenwelt“ wirkt dieser Film etwas distanzierter. Die Anerkennung für eine engagierte Filmproduktion kommt bei der Preisverleihung: Der goldene Mark Aurel wurde vom Publikum an „Resolution 819“ verliehen, ein Film über das Massaker von Srebrenica. Der Preis der Kritik ging hingegen an einen ebenfalls engagierten Film über den Krieg in Afghanistan, “Opium War”.


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