Terra Italia

Die Bibel der italienischen Weine

Paolo Gianfelici

Roma (Terra Italia) – Nicht selten enthalten Flaschen mit italienischem Wein, die man im Ausland in Supermärkten und auch in Vinotheken vorfindet, nur ein mittelmäßiges Produkt; wenn es dagegen um einen Wein guter Qualität geht, ist der Preis sehr oft überhöht.

“Der Weinführer Italien 2001”, den Luca Maroni vor einigen Wochen bei einem Verlag in München veröffentlicht hat (Hugendubel, 78.- DM), ist ein nützlicher Ratgeber, um sich im Ozean der italienischen Weinproduktion zurecht zu finden. Der Autor hat ca. 12.000 Weine verkostet und klassifiziert, die von 1800 Winzern von Südtirol bis Sizilien produziert wurden, und sie nach ihrem Wohlgeschmack sowie nach dem Verhältnis von Preis und Qualität bewertet. Die Theorie von Luca Maroni ist einfach: In jeder gut angebauten, gut gereiften, gut geernteten und gut vergorenen Traube ist potentiell ein guter Wein verborgen, den er Fruchtwein nennt. Die Fruchthaltigkeit des Weins ist direkt proportional zu seiner Konsistenz (dem Extrakt, d.h. der Gesamtheit der Substanzen, aus denen er besteht), zur Ausgewogenheit (dem richtigen Verhältnis von grundlegenden Geschmackseindrücken, wie Süße, Säure und Bitterstoffen) und zu seiner Integrität, d.h. zur Reinheit des Weins, die es erlaubt, den Gaumen den Geschmack der ursprünglichen Frucht wahrnehmen zu lassen. Signor Maroni missfällt infolgedessen die Modeströmung der in kleinen französischen Eichenfässern gealterten “Barrique-Weine”; denn bei diesen Fässern verleiht das Holz dem Wein einen charakteristischen Geschmack, der einigen Leute zwar behagt, den Trauben aber trotzdem fremd ist.

Der Weinführer von Maroni ist nach Regionen und Produzenten unterteilt; auch dank eines auf der Bezeichnung der Weine beruhenden Verzeichnisses kann er bequem konsultiert werden. Welche sind die italienischen Spitzenweine? Beim Preis/Leistungsverhältnis liegt der piemontesische Rotwein San Martino Dolcetto aus dem Jahre 1999 an der Spitze (Cantine Volpi Srl, Strada Statale 10, 72 – 1555057 Tortona ( Alessandria ) – Fax: 0131 821917); er erreichte 87 Punkte (von 100). Preis: 5 Euro. Eine gute Position nimmt auch der Chianti Leonardo aus dem Jahre 1999 ein (Cantine Leonardo da Vinci Scarl, Via Provinciale di Mercatale, 291 – 50059 Vinci (Firenze) – Fax: 057 1509960) ein: 84 Punkte. Preis: 7,50 Euro. Der absolut beste Rotwein bei der Qualität ist der piemontesische Pafoj (Azienda Agricola Icardi Pierino, Via Balbi 30 – 12053 Castiglione Tinella (Cuneo) – Fax: 0141 855159): 96 Punkte. Preis: mehr als 15 Euro.

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