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Trentino: Burgen und Gruselgeschichten

Mehr als 300 Schlösser und Festungsanlagen, dessen Bau von der besonderen Morphologie des Gebiets begünstigt worden sind. Zu den am besten erhaltenen, die besichtigt werden können, gehören: Schloss Buonconsiglio, Castel Stenico, Castel Beseno und Castel Thun.

Trentino: Burgen und Gruselgeschichten

November ist der richtige Monat, um sich in eine gruselige Atmosphäre zu vertiefen. Hinter den dicken Mauern vieler Burgen im Trentino kann sich auch das ein oder andere Schreckgespenst verbergen.

Die Böse Gräfin von Castel Romano (Valle del Chiese)

Im Castel Romano, einer Burgruine aus dem 12. Jahrhundert, das ursprünglich zur Überwachung einer Handelsstraße erbaut worden war, soll sich Grausames abgespielt haben. Der Sage nach, hat die Gräfin Dina Lodron die schönsten jungen Männer ihres Herrschaftsbereiches zu sich eingeladen, nur um sie zu töten. Ausgerechnet ein Priester machte dann dem Morden ein Ende, indem er die Gräfin umbrachte und so die Gemeinde von der bösen Macht befreite. Heute zeugt ein imposanter, rechteckiger Turm, der das Valle del Chiese dominiert, von der großen strategischen Bedeutung der Anlage. Von den boshaften Taten der Gräfin hingegen, fehlt zum Glück jede Spur.

Castel Romano, Foto: R.Kiaulehn

Der schwarze Ritter von Castel Beseno

Im Herzen des Etschtals, auf einem Hügel auf halbem Weg zwischen Trient und Rovereto, liegt Castel Beseno, die wohl beeindruckendste Festung im ganzen Trentino. Auch um sie ranken sich Legenden. Die bekannteste erzählt vom schwarzen Ritter, der einst in Besenello mit strenger Hand herrschte. Das Volk, das von der Dauer-Unterdrückung und Steuerbelastung erschöpft war, griff eines Tages die Festung an und vertrieb den Tyrannen für immer. Noch heute soll in Vollmondnächten eine Flamme durch die Mauern der Festung wandern: Der Geist des Ritters, der dazu verdammt ist, ewig zu wandern, um für seine Missetaten zu bezahlen.

Castel Beseno, Foto: M.Kagerer

Die weiße Dame von Castel Pergine

Auf dem Gipfel des Tegazzo-Hügels steht Castel Pergine, eine ehemalige Festung aus dem 16. Jahrhundert und das einzige Schlosshotel Trentinos. Hinter den Burgmauern können Gäste nicht nur in 20 Zimmern übernachten, sondern auch interessante Reminiszenzen wie das Gefängnis oder den Thronsaal besuchen. Und auch hier gibt es zahlreiche Legenden; die bekannteste ist die der „Weißen Dame“. Sie erzählt von einer schönen Frau, die hinter den Burgmauern gefangen war. Sie war die Gemahlin eines Hauptmanns, der im Mittelalter das Dorf Pergine tyrannisierte. Müde von ihrem entbehrungsreichen Leben an der Seite des Tyrannen zog sie eines Abends bei Vollmond ein weißes Seidenkleid an, das im Mondlicht glänzte, löste ihren goldenen Zopf und warf sich aus dem Esszimmerfenster. Noch heute, in Vollmondnächten, sieht man an den Fenstern des Schlosses von Pergine angeblich den flüchtigen Schatten einer schönen Frau, die mit einer von Tränen erstickten Stimme ein süßes Lied singt, das melancholisch die Freiheit preist.

Castel Pergine, Foto: APT Valsugana

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