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ReisewegeHöhle von Postojna (Postumia) – Perle des Karstes

Cora Ebeling



 Stalaktiten und Stalagmiten, Säulen und lichtdurchlässige Vorhänge vermitteln unvergessliche Sinneseindrücke.

Postojna (Postumia) Das kontinentale Land im Herzen Europas erstreckt sich zum großen Teil zur nördlichen Adria hin. Für diese Region sind ungewöhnliche Karsterscheinungen typisch, die der Landschaft einen besonderen Reiz verleihen. Gerade der slowenische Karst ist es, der allen Naturerscheinungen dieser Art seinen Namen gibt. Es gibt tausende von Karsthöhlen, doch für Besucher sind noch nicht einmal die Hälfte zugänglich. Die bekannteste und größte Höhle ist die Höhle von Postojna, auch Postumia (auf Italienisch) genannt

Die Höhle von Postojna

Die Höhlenburg Predjama

Sie befindet sich ungefähr 50 Km süd-westlich von Ljubljana ( 50 Km östlich von Triest) und ist über zwei Millionen Jahre alt. Ein 20 Km langes System verzweigter Gänge, Galerien und Säle hat in mehr als 180 Jahren bereits 30 Millionen Besucher empfangen. Heute kann man den ersten Teil der Höhle mit einem Höhlenzug besichtigen, der durch einen künstlichen Stollen ins Höhleninnere fährt, von wo man den restlichen Weg zu Fuß zurücklegt und die faszinierende unterirdische Welt bei elektrischer Beleuchtung bewundern kann. Stalaktiten und Stalagmiten, Säulen und lichtdurchlässige Vorhänge vermitteln unvergessliche Sinneseindrücke. Die unterirdischen Gänge und Höhlengewässer sind Lebensraum für außergewöhnliche Lebewesen. Hier leben bis zu 130 verschiedene Tierarten, unter anderem die fleischfressende Amphibie Proteus Anguinus oder auch Grottenolm genannt.
Der Fußweg endet in der sogenannten Konzerthalle, die wegen ihrer ausgezeichneten Akustik schon öfters Schauplatz diverser Konzerte und Veranstaltungen war.

Nur zehn Kilometer von Postojna entfernt liegt die malerische Höhlenburg Predjama. Die Burg schwebt buchstäblich in einer 123 Meter hohen Felswand mit drei bis vier Stockwerken und wirkt anmaßend und uneinnehmbar.
Die Legende über den Raubritter Erasmus Lueger weckt die Phantasie der Besucher. Er war der bekannteste Besitzer der Burg, der den noch nicht fertiggestellten mittelalterlichen Bau in der zweiten Hälfte des 15.Jahrhunderts bewohnte. Die Legende erzählt, dass Erasmus beim Kaiserhof in Ungnade fiel und sich in der Burg verschanzte. Er wurde vom Triester Hauptmann Kaspar Raubar verfolgt und mehrere Monate lang belagert. Doch Erasmus hielt der Belagerung stand, indem er sich durch einen Karsttrichter, der ihm als Geheimgang diente, Nahrung beschaffte. Schließlich wurde er von einem seiner Diener verraten und durch eine Kanonenkugel getötet. Erasmus soll auf dem Dorfplatz in Predjama begraben sein und auf seinem Grab wächst eine große Linde, die seine Geliebte zur Erinnerung an ihn gepflanzt haben soll. 1570 wurde die Burg im Auftrag von Graf Johannes Cobenzl in ihrer heutigen Form erbaut, 1846 kaufte sie Fürst Windischgrätz. Heute können die Besucher auf Erasmus´ Spuren durch die Räume, Gänge und Felshöhlen wandern, die einst als Versteck dienten und heute eine touristische Attraktion sind.

Info:

www. postojna-cave.com
www.postojnska-jama.si
www.turizem-kras.si
www.slovenia.info

Die Höhle von Postojna ist ganzjährig geöffnet.
Die Besichtigung dauert 1 1/2 Stunden und es werden Führungen in fünf Sprachen angeboten.
Die ständige Temperatur in der Höhle beträgt 8 Grad und der Boden ist an vielen Stellen glitschig, deshalb werden warme Kleidung und feste Schuhe empfohlen.
Flüge gehen täglich von Frankfurt und München nach Ljubljana www.adria-airways.com

14.09.2006

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