Terra Italia

Ecotur 2003: Die Welt des “grünen” Tourismus

Paolo Gianfelici

Nach Aussage von Enzo Giammarino, dem Präsidenten von Ecotur, berührt die von Kriegen und Epidemien verursachte allgemeine Tourismuskrise nicht den Ökotourismus, der weiterhin eine steigende Nachfrage aufweist. Mehr als die Hälfte der Besucher aus dem Ausland sind Deutsche, die nach Südtirol oder ins Veneto reisen. Beinahe unbekannt sind dagegen das Molise und der Parco delle Madonie in Sizilien.




Sizilien: Parco delle Madonie

Montesilvano (Terra Italia ) – Die XIII. Ecotur, die internationale Börse für Naturtourismus, schloss mit einer positiven Bilanz, da in diesem Bereich eine Steigerung der Nachfrage festzustellen ist. Seitens der Nachfrage waren 104 internationale Einkäufer aus 19 Ländern, die drei Kontinente repräsentieren, vertreten; seitens des Angebots waren 180 Aussteller aus 18 italienischen Regionen und acht Agenturen für Auslandstourismus präsent sowie etwa 1000 italienische Anbieter verschiedenster Orientierung.

„Das Interesse für dieses Tourismussegment und für diese Ausstellung ist derart groß“, sagte der Präsident von Ecotur, Enzo Giammarino, „dass man heute von einer Sonderentwicklung sprechen muss. In der Tat leidet die gesamte Branche unter einer beispiellosen Krise, die auf die internationale Wirtschaftskonjunktur, Kriege, terroristische Attentate und schwere Epidemien zurückgeht, die in weiten Gebieten der Welt die öffentliche Meinung unter Druck setzen. Der Ökotourismus ist dagegen das einzige Segment mit kontinuierlichem Wachstum.“

10 % des italienischen Staatsgebiets sind National- und Regionalparks, Naturschutzgebiete und geschützte Meeresflächen. Mehr als 50 % der ausländischen Besucher, die von diesen abgelegenen und stillen Orten der italienischen Halbinsel angezogen werden, kommen aus Deutschland und dann (in absteigender Rangfolge) aus Frankreich, der Schweiz und Österreich. Innerhalb der als „Parchi e natura“ klassifizierten Tourismusgebiete werden folgende Gegenden bevorzugt besucht: Südtirol, Emilia Romagna, Veneto, Sardinien, Lombardei, Toskana und Apulien. Es ist kaum zu glauben, aber das geheimnisvolle und unbekannte Molise steht an letzter Stelle. Es ist eine wahre Sünde, dass eine so faszinierende Gegend, die in ein Naturambiente jenseits der Zeit eingebettet ist, nicht nur von den großen Strömen des Massentourismus (was ein Segen ist!), sondern auch von den ausländischen Aposteln der Reise ins Grüne fast völlig ignoriert wird.

Den deutschen Besuchern sind selbstverständlich nicht nur die Naturparks in Südtirol, sondern auch der Gran Paradiso, die Cinqueterre und der Nationalpark der Abruzzen vertraut. Andere Parks, wie der Monte Conero (Marken), der Circeo (Lazio) und der Gennargentu (Sardinien), sind wesentlich weniger bekannt. Beinahe unbekannt ist der Parco delle Madonie in Sizilien. Auch dies ist ein ungewöhnlicher Ort. Seine Nähe zum Meer, Wälder mit Riesenstechpalmen, hundertjährige Zwergpinien, der Blick von oben auf die Äolische Inselgruppe und Einsiedlerhöfe mit Übernachtsmöglichkeit lohnen einen Besuch.

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