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Sizilien: “Trapani mediterrane Stadt der Musik”

Bis September 2015 wird die Altstadt in ein großes Theater voll mit Musik, Farben und Düfte verwandelt.

Sizilien: “Trapani mediterrane Stadt der Musik”

Paolo Gianfelici

Foto Luglio Musicale Trapanese - G. Di Salvo Zum Vergrößern: Klick auf das Foto

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Trapani – „Italien ohne Sizilien“, so schrieb Goethe, „macht gar kein Bild in der Seele: hier ist der Schlüssel zu allem“. In keiner anderen Region spürt man den Ursprung Italiens und sein mediterranes Wesen so deutlich wie hier. Trapani ist die am weitesten im Osten Siziliens gelegene Provinz Italiens. Bis September 2015 findet hier jedes Jahr das Festival „Trapani Città Mediterranea della Musica” statt: ein Fest der Emotionen, wo die Architektur der Altstadt zum Freilichttheater wird voller Musik und Farben. Opern und Konzerte werden in Freie oder in den Kreuzgängen der Stadt aufgeführt. Die Bühnenbilder des „Luglio Musicale Trapanese“ sind im Garten der Villa Margherita ausgestellt und verwandeln die ganze Stadt biegen in ein großes Theater. Auch die Vorbereitung der Opern wird zum Spektakel. Man kann Sänger, Regisseur und Orchestra bei den Proben zusehen und erleben wie eine Aufführung entsteht. Die typischen mediterrane Gerichte und Weine lassen sich auch von der Atmosphäre des Belcantos inspirieren und man kann in der ganzen Stadt leckeres Extra-Menu kosten.

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Die Provinz Trapani ist so schön wie ihre Hauptstadt. Ein ideales Gebiet, um die Ferien im Einklang mit Kunst und Natur zu verbringen, z.B. in Segesta oder an der Laguna dello Stagnone. Man kann auch spannende Erfahrungen zu Schiff auf dem von Stürmen und Strömungen aufgewühlten Mittelmeer rund um die Ägadischen Inseln machen.
Eine erste empfehlenswerte Reiseroute geht von Segesta aus; diese uralte Stadt wurde von den Elymern mehr als 1000 Jahre v.Chr. oberhalb des Golfs von Castellammare gegründet. Nach unablässigen Kriegen gelangte die Stadt an die Karthager, danach an die Römer, um im Mittelalter unterzugehen. Der grandiose dorische Tempel von schlichter architektonischer Eleganz mit 36 Säulen liegt auf der Spitze eines Hügels, der mit mediterraner Macchia bewachsen ist: mit Agaven, Akantus, Steckenkraut … Das in den ausgehauenen Fels gebaute Theater besitzt auch heute noch eine vollkommene Akustik und wird für klassische Aufführungen genutzt. Hinter der Bühne sieht man ein einzigartiges Panorama: den Golf von Castellammare, den Monte Inici, dessen Abhänge mit Pinien- und Eukalyptuswäldern sowie mit Weinbergen bedeckt sind, während in den Talsenken Getreidefelder wogen. In wenigen Kilometern Entfernung befinden sich das Dorf Calatafimi und die Orte, an denen sich 1860 die für die staatliche Einigung Italiens ausschlaggebende Schlacht zwischen Garibaldis ‚Zug der Tausend‘ und dem König Beider Sizilien abspielte.

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Von Segesta aus begibt man sich mit dem Auto zu der nahe bei Marsala gelegenen Laguna dello Stagnone. Am äußersten nordwestlichen Punkt Siziliens formt das Meer eine Lagune, die im Westen von der Isola Lunga und im Osten von der Küste abgeschlossen wird. Inmitten der Wasserfläche befindet sich die Insel San Pantaleo, Sitz der phönizischen Kolonie Mozia.
Auf dem Festland erstrecken sich antike Salinen, die auch heute noch arbeiten. Sie sind einzigartig in Sizilien, weil das Salz hier noch mit der Hand gewonnen wird: Das in die Becken geflossene Meerwasser verdampft infolge der Einwirkung von Sonne und Wind. Die auf dem Beckengrund verbleibende Satzblöcke werden mit groben Meißeln von Männern zerkleinert, die singen und die Bewegungen gemäß den Sequenzen eines traditionellen Arbeitstanzes skandieren. Im Hintergrund sieht man zwei sehr schöne Mühlen aus dem 15. Jahrhundert, die als Wasserpumpen und zum Zermahlen des Salzes dienen. Mozia war eine befestigte, mit einem zweifachen Mauerring umgebene Stadt, die imstande war, eine gute Verteidigung gegen feindliche Angriffe zu gewährleisten, und gleichzeitig den phönizischen Schiffen eine sichere Anlegestelle bieten konnte. In einem kleinen Museum kann man den „Jüngling von Mozia“ bewundern. Diese griechische Statue stellt einen jungen Mann mit athletischem Körper dar, der in eine phönizische Tunika gehüllt ist.

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Info:

“Trapani Città Mediterranea della Musica”
www.lugliomusicale.it

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