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RomDie Wasseruhr in der römischen Villa Borghese

Text und Fotos: Elvira D’Ippoliti



 Von der Aussichts-Terrasse des Pincio erlebt man am Abend den malerischen Sonnenuntergang auf der Ewigen Stadt

Rom (TidPress) – Der Park der Villa Borghese, romantische Erbschaft einer feudalen Familie, ist die grüne Insel im Zentrum von Rom. Er hat die Form eines Herzens. In seiner linken „Kammer“ befindet sich die Aussichts-Terrasse des Pincio, von der man am Abend den malerischen Sonnenuntergang mit Blick auf Kuppeln und Dächer der Ewigen Stadt erlebt. Dieser Teil des Parks entfaltet seine Magie in der späten Stunde des Tages: Man geht in den Alleen spazieren und erlauscht die Stille.

Auf Schritt und Tritt begegnet man Marmor-Büsten, die als Olymp der Sterblichen und Unsterblichen ein weiteres Charakteristikum des Pincio sind: Dante, Garibaldi, Leopardi – allen kann man ins Gesicht schauen. Viele Namen vermag man nicht so richtig in ihre Zeit einordnen, und bisweilen ertappt man sich bei
dem Gefühl, sich in der italienischen Geschichte nicht ausreichend auszukennen.

In den letzten Jahren hat die römische Stadtverwaltung viele Restaurierungen im Park vorgenommen. Frisch herausgeputzt wurden in der Villa die Galleria Borghese. Sie ist eine der wichtigsten Kunstsammlungen Roms. Einkehren und vom Pincio über
die Dächer der Altstadt schauen kann man von der ebenfalls aufpolierten Casina Valadier. Neu und eine „Erfindung“ des Bürgermeisters und Kinofreaks Walter Veltroni ist die Casa del Cinema, das Haus des Kintopps.

Jüngstes Renovier-Juwel ist die Wasseruhr aus dem Jahre 1873. Ihr Schöpfer, Pater Embriaco, bastelte ein kleines Wunder der Mechanik, bei dem ein Wasserbehälter oberhalb des Chronometers den „Fluss“ der Zeit garantiert. Das Nass strömt konstant in zwei auf und ab gleitenden Schalen, die das Uhrwerk am Laufen halten. Ein kleiner Teich zu Füßen fängt das Wasser auf.
Veltroni unterstrich bei der Vorstellung in der Casina Valadier, wie auch die wieder funktionierende Wasseruhr dazu beiträgt, den „Garten“ der Villa Borghese zu einem der interessantesten Parks der Ewigen Stadt zu gestalten, so wie er es bei seiner Gründung war. „Ich hoffe auch“, sagte der Bürgermeister-Philosoph, „dass diese Wasseruhr den Anstoß gibt, die Zeit zu finden, über das Leben nachzudenken – in einer Gesellschaft, die immer weniger Zeit hat.“

Info:

www.villaborghese.it
www.orologiodelpincio.it

08.09.2007

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