Terra Italia

ReisewegeKunst, Kultur und Gastronomie abseits der Ewigen Stadt

Text und Fotos: Cora Ebeling



 Die Provinz Viterbo bietet nicht nur unvergleichliche Kunst- und Kulturschätze, sondern verwöhnt den Besucher auch mit gastronomischen Spezialitäten.

Viterbo (TidPress) – Für Kunstliebhaber sind die historischen Villen rund um Viterbo ein Muss. Eine davon ist sicherlich Villa Lante in Bagnaia, gleich bei Viterbo, dessen Baubeginn auf das Jahr 1477 zurückgeht. Die Anlage wurde unter Kardinal Alessandro Montalto um 1590 vollendet und ging 1656 in den Besitz der Familie Lante über.
Der labyrinthartige Garten ist weitgehend in seinem ursprünglichen Zustand erhalten geblieben, dominiert von Wasseranlagen und natürlichen Wäldern. Die Anlage ist ein frühes Beispiel für die Symbiose von Natur- und Kulturlandschaft sowie für den Übergang zum Barockgarten.
Die Villa Farnese in Caprarola ist ebenfalls ein Besuch wert, schon allein wegen des pentagonalen Palazzo Farnese.
Der damals sehr begehrte Baumeister Giacomo Barozzi da Vignola entwarf 1558, von Kardinal Alessandro Farnese beauftragt, einen einzigartigen Palast, ein Meisterwerk der Renaissance-Architektur. Der ungewöhnliche fünfeckige Grundriss des Palastes bestimmte die Anlage der Gärten, die nach dem Tode Vignolas um 1580 fertiggestellt wurden.

Palazzo Farnese/ Ebeling

Tiber und Arno in der Villa Farnese/ Ebeling

Prinz Charles, der sich schon oft und gerne in der Tuscia aufhielt, hat sich besonders für die Renovierung der Kunstschätze der Villa Farnese in Caprarola eingesetzt.
Einen Ausflug nach Bomarzo zum „Parco dei Mostri“, dem Park der Ungeheuer, sollte man unbedingt machen. Ein einzigartiger und völlig unübersichtlicher Phantasiegarten, der 1552 als labyrinthisches System angelegt wurde, um die phantasievolle Architektur und die darin verstreuten bizarren Skulpturen zur Geltung zu bringen.
Auch für den gläubigen Besucher hat diese Region Interessantes zu bieten, denn der jahrtausendalte geschichtsträchtige Pilgerweg „Via Francigena“, an dem unzählige Kirchen und Pilgerstätten liegen,
läuft quer durch das Gebiet bis nach Rom.

Ein Bummel durch Viterbos Altstadt-Viertel San Pellegrino sollte nicht fehlen.
Hier kann man in mittelalterlichen Gässchen noch kleine Kunsthandwerkstätte finden, die Keramikerzeugnisse oder Glasarbeit zum Verkauf anbieten. Und natürlich die gemütlichen „Trattorie“, die noch echte hausgemachte Gerichte servieren, darunter schmackhafte Suppen wie die typische „Acquacotta“, eine Art Eintopf mit Feld-Zichorie, Kartoffeln, Tomaten und geröstetem Brot als Grundzutaten.
Durch die besondere geographische Lage dieses Gebiets wird die Gastronomie der Tuscia sowohl von der herzhaften römischen Küche, wie auch von der etwas würzigen toskanischen und der einfachen Küche Umbriens geprägt. Feinschmecker kommen hier also auf ihre Kosten.
Nicht nur exzellente Weine und natives Olivenöl bringt dieser besonders fruchtbare Vulkanboden hervor, sondern auch Kastanien, Haselnüsse, Pilze (Steinpilze und sogar Trüffel), Kartoffeln und Hülsenfrüchte.
Viele traditionelle, zum großen Teil önogastronomische Volksfeste und Veranstaltungen machen diese Gegend zu einer der festfreudigsten Italiens.
Die „Strada dei Vini“ bietet für den Weinliebhaber manchen begehrten Tropfen. Dabei ist nicht nur der berühmte Wein „Est Est Est“ von Montefiascone gemeint, sondern auch weniger bekannte Weine von den zahlreichen Kellereien in der ganzen Provinz.

Info:
www.tusciaviterbese.it
www.infoviterbo.it

12.12.2007

Blick auf Villa Lante Biganzoli

Caprarola/ Ebeling
Weiterleiten:

© Copyright TidPress Terra Italia.