Terra Italia

Florenz: Francesco Nesis “Utopia” im Helvetia & Bristol

Paolo Gianfelici

In den Räumen eines bezaubernden Hotels in Florenz wird ein Zyklus von Aquarellen gezeigt, der sich von der „Insel, die es nirgends gibt“ inspirieren lässt. Zwischen chinesischem Porzellan und Bronzen stehen seltsame Personen beieinander, die in der Tracht vergangener Zeiten gekleidet sind.


„Wintergarten“

Florenz (Terra Italia) – In der Hauptstadt der Toskana hat das Helvetia & Bristol eine besonders enge Beziehung zur Kunst. Das beschauliche, mit historischen Möbeln und antiken Gemälden raffiniert ausgestattete Hotel wurde Ende des 19. Jahrhunderts im Herzen des eleganten Florenz zwischen den Geschäften der Piazza della Repubblica und der Via Tornabuoni eröffnet und war immer ein Synonym für Prestige. Vom Kristallportal an durchzieht die Faszination einer mehr als hundertjährigen Geschichte sein gesamtes Ambiente. Die Salons und der Wintergarten im Kolonialstil, über den sich eine Glaskuppel in rosa und grüner Farbe wölbt, haben in der Vergangenheit Personen des kulturellen Lebens beherbergt, darunter Marinetti, D’Annunzio, Pirandello, Montale, De Chirico, Strawinski, Carrà.

Die Zimmer – alle haben unterschiedliche Formen und Farben – erzählen von fernen Zeiten und nehmen dabei jeweils das Aussehen eines Privatgemachs an. Klassische und elegante Einrichtungen, echte antiquarische Einzelstücke, kostbare Objekte wie chinesisches Porzellan sowie Bronzen, die als Füße für originale Lampen früherer Epochen dienen, Seide und Brokat wechseln ab mit modernstem Komfort.

Zu Beginn dieses Monats erfolgte im Helvetia die Vernissage einer Dauerausstellung mit acht Aquarellen von Francesco Nesi, einem toskanischen Maler, der von der Direktion den Auftrag erhalten hatte, in seiner verträumten und lächelnden Weise die fröhlichen Aspekte des Hotellebens darzustellen. Nesi besitzt in der Tat eine frische Erfindungskraft, die imstande ist, die Beobachtung der Realität in ein fantastisches Bild zu übersetzen und das Empfinden von Frohsinn und Glück zu vermitteln.

Der Zyklus „L’Utopia di Nesi“ lässt sich vom antiken Ideal der „Insel, die es nirgends gibt“ inspirieren, von jenem sagenhaften Ort, wo die vollkommene Harmonie herrscht. Der rasche Pinselstrich und Farben wie aus einem Märchen stimulieren schon beim ersten unterhaltsamen Hinsehen die Phantasie. Bei genauerer Betrachtung erfasst man allerdings die verschiedenen Anspielungen eines unvergänglichen Surrealismus. Die Werke stellen eine Welt dar, wo die Naivität der Kindheit wiederkehrt, wenn man sich, von der Idee beschwingt, in den geheimen Winkeln des Denkens lächelnd seltsam gekleidete Menschen vorstellt, die in einem überaus leuchtenden Himmel schweben. Ein Hauch von Sehnsucht durchzieht diese Aquarelle, wo die Dinge aus der Höhe, von einem geheimnisvollen Blickpunkt aus betrachtet werden, der an die seltsamen Perspektiven des Traums gemahnt. Und die Personen haben die Tracht anderer Zeiten an: bizarre Kopfbedeckungen und röhrenförmige Hüte, die seriöse, vom Fest der Eitelkeit verlockte Herren voller Stolz tragen.

Es lohnt sich, das Hotel Helvetia & Bristol von Firenze zu betreten, um Nesis Aquarellzyklus zu betrachten und sich in den Räumen des Hotels umzusehen. Dabei wird man die Atmosphäre eines vergangenen Italiens vorfinden, das nur noch an sehr wenigen Stellen vorhanden ist.

Hotel Helvetia & Bristol, Via dei Pescioni 2 – 50123 Firenze. Tel. +39-055-26651; Fax +39-055-288353; E-Mail information.hbf@royaldemeure.com; www.hotelhelvetiabristolfirenze.it


Francesco Nesi
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