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Ponza: Farben und Düfte zwischen Land und Meer

In der Insel im Tyrrhenischen Meer, rund 50 km südwestlich von Terracina, finden Natur und Kultur ein ideales Gleichgewicht.

Ponza: Farben und Düfte zwischen Land und Meer

Text und Fotos: Brunella Marcelli

Beim Ankommen auf der Insel Ponza fällt dem Besucher besonders die tiefblaue Farbe des Meeres und die Imposanz der Felsen auf. Wenn man durch die Gassen des gleichnamigen Dorfes schlendert, spürt man eine kulturelle Schichtung, die die Insel einzigartig macht. Der Bourbonenhafen mit seinen festgemachten Booten ist bildhübsch. Der Hafen verdankt sein heutiges Aussehen König Ferdinand IV. von Bourbon, der es unter der Leitung von Antonio Winspeare und Francesco Carpi modernisieren und erneuern ließ. Dies ist das pulsierende Herz der Insel, das je nach Tageszeit seinen Charakter ändert. Von hier starten die Schiffe zu den anderen Inseln des Archipels und der Hafen erwacht bei Sonnenuntergang zum Leben. Von hier aus ziehen die verschiedenen Gassen in ein faszinierendes Auf und Ab. Das Dorf Ponza ist wie ein Labyrinth, das erkundet werden muss, um jedes Mal ungewöhnliche Ecken zu entdecken, wo die Natur mit den Farben der Blumen und Gärten entzückt. Nicht zu vermissen sind der Spaziergang auf der Balkonpromenade „Vanvitelliana“ und ein Besuch in der Kirche von San Silverio und Santa Domitilla.

Ponza, Punta Incenso, Foto: Brunella Marcelli

Auch die römische Zisterne von Dragonara ist sehenswert. Es ist eine Art Kathedrale, die in den Tuffstein gegraben wurde, mit imposanten Mauern und Gewölben, aber auch ein Meisterwerk der Hydraulik, das auch als Schauplatz für beeindruckende Theateraufführungen dient. Zu den archäologischen Schätzen der Insel gehören auch die Grotten von Pilato, eine antike „Fischzucht“ der Römer. Ein geheimer Ort, der oft den Besuchern entgeht, ist der Botanische Garten, wo man die Pflanzenarten der Pontinischen Inseln bewundern kann. Die Besonderheit dieses Gartens ist die Sammlung von wilden Orchideen, von denen einige im Archipel nicht mehr zu finden sind. Ein Süßwasserteich liegt westlich des Gartens und wird auch von der Vogelwelt genutzt. Skulpturen und Kunstwerke zwischen dem Grün bieten sich als „künstlerische Interpunktion“ in diesen wunderschönen Garten an. Zahlreiche Wanderwege durchqueren die Insel. Ich habe mit einem erfahrenen Führer eine Wanderung auf dem Weg zur Punta Incenso, die unvergesslichen Ausblicke auf die Klippen und die beiden Seiten der Insel bietet, gemacht. Auf dem Weg kann man auch die Überreste eines Zisterzienserklosters und die Statue des Heiligen Silverio, des Schutzpatrons der Insel bewundern.

Wenn man die Insel umfährt, kann man die Schönheit von Ponza voll schätzen. Bei Capo Bianco haben die Felsen wechselnden Farben, die von Ocker des Tuffgesteins bis zum blendenden Weiß reichen. Vom Boot aus bewundert man die Bucht von Chiaia di Luna mit dem klaren, feinen Kies und das kristallklare Meer, auf dem die Boote zu schweben scheinen. Verblüffend schön ist die Insel Palmarola. Hier ist das Meer mit seinen changierenden Farbtönen, noch faszinierender. Wir halten an dem langen weißen Strand für ein erfrischendes Bad. Es scheint unmöglich, einen solchen Ort nur wenige Kilometer von Rom entfernt zu genießen!

Am Ende des Tages, wenn ich zum Hotel Bellavista in Ponza zurückkehre, denke ich an den schönen Tag zurück. Ich öffne das Fenster, um die rosafarbenen Farbtöne des Sonnenuntergangs zu bewundern, die mir wie ein Gemälde, wo Natur und menschliche Arbeit in einem perfekten Gleichgewicht verschmelzen, erscheint.

www.isolaponza.com

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