Foto Villa Eden
Paolo Gianfelici
Meran – Villa Eden ist ein Luxushotel und ein Wellnesszentrum, das sich auf innovative Behandlungen für Körper und Seele spezialisiert hat. „Eine Rückzugsoase etwas abseits der Realität, wo man sich Zeit für sich nehmen kann“, erklärt Inhaberin Angelika Schmid. Es ist bereits dunkel, als ich meine geräumige und elegante Suite erreiche. Die großen Fenster vermitteln mir den Eindruck in die Natur eingetaucht zu sein. Ich betrete die private Terrasse und blicke auf die winterlich festlich geschmückten Bäumen und Sträuchern, die den jahrhundertealten Park erleuchten. Im Hintergrund sieht man die Alpen und das Etschtal. Es ist ziemlich kalt draußen und ich entscheide mich, mich in der gemütlichen Villa etwas umzuschauen. Ich gehe durch die Bibliothek, den Yogaraum und das Wohnzimmer. Die imposanten Türen, die großen Architraven aus Walnussholz und die Holzverzierungen an den Wänden erinnern an den nordischen Stil. Karl Schmid, der Hotelgründer, kaufte von den ehemaligen niederländischen Eigentümern zwei Villen und verwandelte sie in einen Tempel des Wohlbefindens und der Entspannung, in eine Insel der Ruhe. Später, an der Cheminée Bar, koste ich als Aperitif einen Wein aus dem Familienbetrieb: den Castel Monreale Brut, klassische Methode. Auf dem Weg in mein Zimmer lasse ich mir an der Rezeption das Spa-Behandlungsprogramm für die nächsten zwei Tage geben.
Am Abend verkoste ich im Tasting Room die Weine, die die erfahrene Sommelière Elisa Gufler ausgewählt hat und die die Kreationen des Sternekochs Marcello Corrado begleiten. Es beginnt mit gebratenen Jakobsmuschel, Kürbis und Seeigel-Emulsion als Vorspeise. Danach werden Ravioli Plin, gefüllt mit Perlhuhn und mit Steinpilzen und Orangen aromatisiert, serviert. Der Nachtisch ist ein Käsekuchen mit roter Bete und Himbeere. Ich trinke die hervorragenden Weine des Weinguts Castello Rametz der Familie Schmid, wie den duftenden Gewürztraminer und den Riesling. Bald hüllt die Ruhe der Nacht die Villa Eden ein. Nach zehn Uhr gehen die Gäste normalerweise in die gedämpfte Atmosphäre ihrer Suiten. Es ist sehr angenehm vor dem Einschlafen etwas Zeit zu haben, um zu lesen, Musik zu hören und meditieren.
Um 8 Uhr bin ich im Longevity Spa und beginne mit der Aktivstraffung durch Kalkwickelbehandlung: Eine 110 minütige Behandlung, die eine endogene Thermotherapie in den Problemzonen mit einer intensiven Ganzkörpermassage und anschließendem Kalkwickel vereint. Auf meinem Rücken spüre ich das angenehm kühle Gefühl von Menthol. Die Wärmewirkung sorgt für reichlich Detox-Schweiß. Nach der Dusche frühstücke ich. Ich trinke zwei Gläser leckeren Apfelsaft und probiere einige Scheiben Strudel. Um elf Uhr bin ich wieder im Longevity Spa zur Fußreflexzonenmassage. Diese Reflexzonenmassage basiert auf der Vorstellung, dass die Füße über Nervenbahnen mit allen Organen des Körpers verknüpft sind. Die Sitzung ist sehr sorgfältig und jeder Reflex der beiden Füße wird analysiert. Ich habe keine Schmerzen gespürt. Am Nachmittag bleibe ich in meiner Suite zum Arbeiten. Ich bin voller Energie. Die hellen Farben der Wände und Möbel sind erholsam für die Augen. Die großen Fenster, die sich auf die Hügellandschaft mit Weinbergen und schneebedeckten Bergen öffnen, ermöglichen den Blick auf ein bezauberndes Naturschauspiel. Zum Abendessen bietet Küchenchef Marcello Corrado ein spannendes Menu an. Unter den zahlreichen Gängen auch Gerste mit Kräutercreme und Hummer sowie Wolfsbarsch mit Zucchinicreme und Venusmuschelmayonnaise: Es ist eine hervorragende und gesunde Küche.
Am nächsten Morgen werden vier meiner Haarwurzeln analysiert. Während des darauf folgenden Treffens mit dem medizinischen Direktor Emanuele de Nobili erfahre ich, dass keine Anomalien festgestellt wurden. Der Arzt gibt mir dennoch einige wichtige Ratschläge zu Lebensstil, Ernährung und Nahrungsergänzungsmitteln.
Zwischen Behandlungen, Gourmeterlebnissen und Lektüre verfliegt die Zeit angenehm. Zwei Tage nach meiner Ankunft verlasse ich am Nachmittag erstmals die Villa Eden. Bewundere die mit Obst- und Weingärten bedeckten Hügel bei Meran und besuche als die Sonne untergeht das romantische Schloss Rametz, das seit Generationen im Besitz der Familie Schmid ist. Der uralte Steinkeller ist der schönste in Meran. Das Wein- und Speckmuseum ist sehr interessant. In einem außergewöhnlich offenen Privatraum des Herrenhauses verkoste ich die besten Weiß- und Rotweine des Anwesens, präsentiert von Stanislaus Schmid.
Der gesunde Aufenthalt in der Villa Eden endet am nächsten Tag mit dem Tappeiner-Spaziergang oberhalb der Stadt. Der Morgen ist warm und sonnig, die mediterrane Vegetation sehr vielfältig: Zedern, Korkeichen, Eukalyptus, Magnolien, Agaven, Aloen und Kaktusfeigen. Das Panorama von Meran, vor der Kulisse der mit Schnee bedeckten Alpen, ist überwältigend. Dr. Franz Tappeiner hatte vor mehr als einem Jahrhundert eine beeindruckende Intuition, als er diese Stadt als den idealen Ort für Wellnessurlaub erkannte.
Villa Eden The Leading Park Retreat Meran (Bozen)
5 Sterne Hotel | Villa Eden – The Leading Park Retreat (villa-eden.com)
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