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“ Die schönsten Dörfer Italiens”: Bovino

Im Land der Briganten: Trekking und Mountainbike. Die Burg und die romanische Kathedrale. Nicolas Küche „ duftet nach Geschichte und Einfachheit“

“ Die schönsten Dörfer Italiens”: Bovino

Text und Fotos: P. G.

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Bovino – Um von Neapel nach Apulien zu reisen musste man einst eine unwegsame Gegend durchqueren, die von Wäldern bedeckt und von gefährlichen Briganten verseucht war: das Tal von Bovino. Heute gelangt man in die Daunia auf der Autobahn bis Candela und benutzt dann Straßen, die so wenig vom Verkehr berührt sind, dass man am liebsten mit dem Mountainbike weiterreisen möchte. In der Landschaft sieht man keine Häuser oder Ställe. Man atmet die archaische Luft der Einsamkeit. Die Briganten sind seit einem halben Jahrhundert besiegt, leider sind die Wälder zum großen Teil abgeholzt, aber die natürliche Atmosphäre bleibt immer, wenigstens im Dezember, düster und beunruhigend.

Eine große Überraschung ist die Entdeckung eines uralten Dorfs auf dem Gipfel eines Bergs. Es macht einen gepflegten und ruhigen Eindruck und beherbergt Denkmäler von hohem architektonischem Interesse. Die Kathedrale im Stil der apulischen Romanik hat eine sehr lange Fassade, bedingt durch die Statik in einer Erdbebenzone. Die offensichtliche Disproportion gegenüber der Höhe der Kirche verleiht dem Bauwerk eine besondere Faszination. Im Innenraum befindet sich das Mattia Preti, einem Schüler Caravaggios, zugeschriebene Gemälde „Das Martyrium des heiligen Sebastian“.

Die Zeit des Mittagsmahls ist fast verstrichen, aber glücklicherweise zeigt sich am Ende eines Sträßchens das Schild des Restaurats “La Cantina”. Dieses antike, winzige Lokal „duftet nach Geschichte und Einfachheit“, wie jemand ins Gästebuch geschrieben hat. Der Küchenchef Nicola bietet die besten Produkte der Gegend an: luftgetrocknete Würste, Käse, Gemüse, Schweinefleisch. Er präsentiert alles mit örtlichem Brot, das im Holzofen gebacken wurde, oder aber mit eigenen Teigwaren aus Mehl und Wasser. Die Leckerbissen sind vielfältig – in er Zwischenzeit ist es dunkel geworden.

Die nachts angestrahlte Burg ist bezaubernd. Der Rundturm aus der Zeit der Normannen überragt das Dorf. Im 16. Jahrhundert wurde die militärische Festung in die Bleibe des Herzogs umgebaut und beherbergt heute das Diözesanmuseum mit einer Sammlung religiöser Kunst. Leider ist der Moment des Abschieds von Bovino gekommen. Es wäre schön, eine Nacht in den Zimmern der herzoglichen Residenz zu verbringen, um dann am Morgen den Sonnenaufgang über der fernen Ebene zu erleben.

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