Terra Italia

EventsSpiritueller Tourismus rund um den Globus

Text und Fotos: Cora Ebeling



 Die ewige Stadt war Schauplatz der ersten Messe des religiösen Tourismus mit den neuesten Angeboten in Sachen Pilgerreisen und Wallfahrtsorte

Rom (TidPress) – „Canta e cammina“, zu Deutsch „singe und laufe“, war das Motto des Heiligen Augustinus und jetzt der internationalen Messe „Journeys of the Spirit Festival“, die dieses Jahr erstmals in Rom stattfand. Sie wurde vom römischen Pilgerwerk “Opera Romana Pellegrinaggi” organisiert, einer Institution des Vatikans, die zu dieser Gelegenheit ihr 75jähriges Bestehen wie auch das Paulusjahr feierte.

Während der vier Messetage waren im neuen Messegelände der Hauptstadt um die 150 Aussteller aus vier Kontinenten anwesend. Der Besucher konnte einen Überblick gewinnen über alle neuesten Angebote des religiösen Tourismus sowie einen geschichtlichen Rückblick vom frühchristlichen Rom bis zur heutigen Zeit.
Die wichtigsten heiligen Stätten von Tibet bis Brasilien waren einbezogen, doch diejenigen Europas, des Nahen und Mittleren Ostens und des Christlichen Roms fanden die größte Resonanz.

Villaggio Italia

Eingang zum Messegelände

Ein Ausstellungsbereich war gänzlich den großen Pilgerwegen der Wallfahrtsorte Rom, Santiago, Jerusalem, Lourdes und Fatima gewidmet.
Die Stände der „Cammini d’Europa“, die europäischen Pilgerwege, die den Jakobsweg und die
Via Francigena vereinen und eine Zweig-Organisation des römischen Pilgerwerks sind, waren dabei die Hauptattraktion.
Interessierte konnten sich hier über alle Wallfahrtsorte Europas und des Nahen Ostens inklusive Reiseveranstaltern und Beherbergungs-Möglichkeiten informieren.

Ein zweiter Bereich beherbergte Villaggio Italia, das italienische Dorf, von der nationalen Tourismuszentrale Enit gesponsert. Hierbei handelte es sich um eine italienische Piazza, um die die Stände der Regionen, die religiöse und kulturelle Events und Reisen organisieren, aufgebaut waren. In der Mitte thronte eine riesige plastische Darstellung des Stiefels, auf der an allen Orten von Interesse rote Lämpchen leuchteten und man alle Sehenswürdigkeiten von den Alpen bis zum Mittelmeer auf einen Blick hatte.

Ein weiterer Pavillon war Reisezielen und Veranstaltern der Wallfahrtsorte und Pilgerwege aller Religionen in der ganzen Welt vorbehalten. Im letzten hingegen waren alle Neuigkeiten auf dem branchenbezogenen Arbeitsmarkt samt aktuellen Ausbildungs- und Stellenangeboten für junge Leute in Italien und Europa zu finden.

Aber nicht nur christliche Pilger kamen auf ihre Kosten, die Veranstaltung stand im Zeichen der Ökumene, heute mehr denn je ein aktuelles Thema.
Die Welt mit ihren verschiedenen Kulturen, Religionen und Traditionen, ihren Natur- und Kulturlandschaften, Denkmälern und Sehenswürdigkeiten lag dem Messebesucher zu Füßen.
Alle Verschiedenheiten unter einem Himmel vereint, oder besser, man kann ein und denselben Gott auf unterschiedliche Weise verehren, das war die Botschaft, die diese Veranstaltung in Zeiten großer Krisen und Unruhen vermitteln wollte.
Dazu wurden u.a. ein Film über die größten Heiligtümer jeglichen Glaubens in der ganzen Welt gezeigt sowie ein dreidimensionaler Zeitrückblick auf Jerusalem von der Antike bis heute, der die Ursprünge und die Geschichte der drei monotheistischen Religionen verdeutlichte.
Zum Rahmenprogramm gehörten außerdem Workshops, themenbezogene Lesungen und Vorträge von bekannten Persönlichkeiten, Filmvorführungen, Fotoausstellungen und Konzerte italienischer Popgruppen.

Die Bilanz der Messe ist trotz Finanzkrise und Konjunkturflaute positiv ausgefallen, davon scheint diese Art von Tourismus im Gegensatz zu anderen Zweigen noch verschont geblieben zu sein. Wie Vize-Bürgermeister Mauro Cutrufo bei der Eröffnungs-Pressekonferenz analysierte, sind Pilgerreisen meistens preiswerter und zudem brauchen und suchen die Menschen immer mehr einen inneren Anhaltspunkt.
Die Wallfahrt als Weg zur Selbstfindung war nicht umsonst der leitende Gedanke dieser Veranstaltung. Deshalb wird die Tendenz weiterhin aufwärts gehen, nicht zuletzt dank der weltweit steigenden Internetnutzung. Möglicherweise wird der religiöse Tourismus den derzeitigen Massentourismus in absehbarer Zeit ein- wenn nicht gar überholen.

Info:

www.jospfest.com
www.camminideuropa.com
www.orpnet.org

29.01.2009

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