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Stadion des Domitian: da wo das antike Rom sportlich wurde

Lauf, Boxen und Ringen: das Publikum folgte mit Leidenschaft die Wettkämpfe. Jetzt kann man die faszinierenden Reste dieser Konstruktion bewundern

Stadion des Domitian: da wo das antike Rom sportlich wurde

Text und Fotos: Paolo Gianfelici

Rom – Eine Treppe führt ungefähr viereinhalb Meter unter die römische Piazza Navona. Die Sonne und der blaue Himmel bleiben oben, aber da unten erscheint die Ruine des Stadions des Domitian, der vom gleichnamigen Kaiser im Jahre 85 n. Chr. erbaut wurde. Die antike Treppe, die nicht begehbar ist, hat eine besondere Faszination. Davor zu stehen ist wie einen Sprung in die Vergangenheit zu machen. Fast kann man den Lärm des Publikums noch hören. Von den hohen Arkaden des Stadions sind nur Reste geblieben, aber sie wirken imposant und man spürt die große Leidenschaft zu den verschiedenen Sportarten, die hier stattfanden. „Praktisch konnte man im Stadion von Domitian diejenigen Wettkämpfe sehen, die noch heute gespielt werden wie Lauf, Boxen und Ringen. Die Römer wollten am Anfang den Unterschied zum blutigeren Kampf im Kolosseum nicht annehmen, aber mit der Zeit haben sie diese Botschaft verstanden“. Der Mann, der spricht sieht auch wie ein Sportler aus: Matteo Tamburella ist im Stadion von Domitian zu Hause, da die Familienfirma diese antike Reste aus der Verwahrlosung hervorgenommen hat und zu einer interessanten Sehenswürdigkeit gemacht.

Die Römer waren große Erbauer und auch dieser Stadion war mit Statuen geschmückt: eine davon kann man hier bewundern, aber man denkt, dass auch der berühmte „Pasquino“, an den seit Jahrhunderte Spottverse aufgehängt werden, einer der marmornen Athleten des Stadions darstellt. Pasquino steht gleich neben der Piazza und dieser Viertel von Rom ist einfach bezaubernd. Die Idee, dass unter dieser prachtvollen Piazza Navona mit den Brunnen, die Kirchen und ihrer elliptischen Form sich ein riesiges Stadion befindet gibt eine Emotion mehr. Neben die Reste, die man bei Matteo sehen kann, gehört nun zur Visite ein anderer kleiner Teil des Stadions, der sich unter dem Französischen Kulturinstituts befindet. Matteo ist auch von diesen Ruinen begeistert und man kann ihn nur zusagen, wenn man auf den antiken Boden blickt, die zerstückelten Vasen und die Teile von Marmorkolumnen: Rom kann verblüffend schön auch im Kellergeschoss sein.

Info:

Stadio di Domiziano, Piazza Navona 45, Rom
www.stadiodomiziano.com

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