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Gavi, Piemont: Ländliche Eleganz im Mondlicht

Im Weingebiet Gavi befindet sich L’Ostelliere, ein raffiniertes Ressort inmitten des Weingutes La Sparina – ein unvergessliches Erlebnis aller Sinne

Gavi, Piemont: Ländliche Eleganz im Mondlicht

Text und Fotos: Elvira D’Ippoliti

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Monterotondo – Gelb leuchtet die Fassade des Ressorts L’Ostelliere inmitten der Weinberge um Gavi (Piemont, Provinz Alessandria)) an der Grenze zu Ligurien. Sobald man den Hof betritt, bemerkt man, dass der Rest des Gebäudes mit buntem Efeu überwachsen ist. Das Foyer des Ressorts empfängt die Gäste sanft im Stil des Hauses: rustikal mit steinernen Mauern, aber auch ländlich elegant mit runden, um Holzsäulen angeordneten Sofas, auf denen sich Kissen befinden, die mit gestreiftem Stoff überzogen sind – modern, ein Hauch postindustriell, warm, effizient. Alle Elemente tragen dazu bei, dass sich der Gast hier sofort zuhause fühlt. Wie in einem überprüften Uhrwerk stimmt im L’Ostelliere alles und lässt doch eine gelassene und ausgewogene Atmosphäre genießen. Die Sonne scheint auf die bildhübsche Natur ringsherum, die hauptsächlich aus Wald und Weinbergen besteht. Nachdem man die Koffer in einem der 33 schön und exklusiv eingerichteten Zimmer gelassen hat, kann man sich gleich zum Schwimmbad begehen. Der kurze Spaziergang führt erst am Restaurant La Gallina vorbei: Es befindet sich im ehemaligen Heuspeicher, umgeben vom schönen Garten mit Ausblick auf die Weinberge des Kellers der Villa Sparina, die ebenfalls im Besitz des Ressorts sind. Stilvolle Liegestühle, eiserne Tische und andere originelle Objekte, wie ein alter Eimer, der in einen bunten Eiskübel verwandelt wurde, kennzeichnen den gesamten Stil. Die Bar liegt im Gemüsegarten, und beim Aperitif genießt man auch den Duft der Kräuter. Wenn man den Hang zwischen den Weinbergen hinuntersteigt, kommt man zum kleinen Pool. Die Liegestühle stehen auf grünem Gras und werden von weißen “Segeln” beschattet.

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Weingut La Sparina
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Die Weinlese naht, noch hängen die Trauben unter den hellgrünen Blättern der Weinreben. Man wartet den richtigen Moment ab, um die weiße Sorte “cortese” zu ernten, die zum Gavi-Wein verarbeitet wird. Dieser Prozess erfolgt praktisch unter den Füßen der Gäste, da der Keller der Villa Sparina sich unterhalb des angenehmen Gartens befindet. Im gewölbten Ambiente, wo sich kleine Tische, antike Weinpressen und große Ölbilder befinden, die riesige Hühner darstellen, aber nicht an den Wänden hängen, sondern auf den Fußboden liegen, kann der Gast ein privates Fest organisieren. „Dieser Ort hat etwas Magisches“, erzählt eine nette Dame an der Rezeption, „es kann hier ziemlich viel los sein, wie bei einer Hochzeitsfeier, und doch wird der Rest der Gäste davon nie gestört.“

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Zu einem angenehmen L’Ostelliere-Event gehört der Aperitif im Gemüsegarten: Die Perlchen des Gavi Blanc de Blanc erheitern die Gläser. Dazu werden Oliven, Salami und Focaccia serviert. Alles schmeckt herrlich. Am Himmel scheint jemand im selben Moment damit beschäftigt zu sein, mit rosafarbenen Wolken eine Spitze zu häkeln. Die sanft zum Tal geneigten Weinberge sind wie von einer riesigen Hand gekämmt worden. Die Welt hat im L’Ostelliere ein Gleichgewicht gefunden, dass sich später auch in den Gerichten vom Chef Massimo Mentasti wiederfindet. Tradition und modernes Gusto paaren sich in einem Extra-Teller, wie die kalte Spaghetti (die Pasta wird nicht gekocht, sondern in kaltem Wasser aufgeweicht) mit einer roten Soße, die aber nicht aus Tomaten besteht, sondern aus einem Fischextrakt gewonnen wird.

In der schönen Royal-Suite lässt man gerne die Seele baumeln. Eine detaillierte Innenarchitektur spielt, wie im Rest des Hauses, mit alten Möbeln, die an das Bauernleben erinnern, um sie mit Stühlen und Lampen aus leuchtendem Aluminium zu mischen. Das Bett thront im Obergeschoss, und wie in ein Fünf-Sterne-Hotel wird das Zimmer am Abend wieder aufgeräumt. Das Gebäude, in dem sich die Zimmer befinden, war das ehemalige Haus der Bauerfamilien: Für die Gäste des Ressorts L’Ostelliere ist nur der schöne Teil des ländlichen Lebens vorhanden.

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Rings um die Harmonie des Ressorts genießt man die Schätze der Natur und der Städte: Trainierte Biker können sich auf windungsreichen Straßen auf und ab amüsieren. Die kleine Stadt Gavi befindet sich nur wenige Kilometer entfernt. Die massive „Rocca“ wurde von den Genuesern im strengen, militärischen Stil zur Verteidigung auf einen Hügel gebaut. Gavi scheint von ihren Bewohnern nicht genügend geliebt zu werden, denn nahe an den alten Häusern fließt andauernder Autoverkehr vorbei. Wer weiter nach Novi Ligure fährt, kann hingegen eine schöne Stadt erkunden. Hier kann man in einer langen Fußgängerzone spazieren gehen und zum Abendessen die hervorragende „farinata“ (eine Art Pizza, die mit Kichererbsen-Teig zubereitet wird) im bekannten Restaurant Il Banco genießen. Zurück im L’Ostelliere kann es geschehen, dass sich auch der Vollmond zum perfekten Aufenthalt für die Gäste bereit gestellt hat und die Weinberge mit seinem weißen, magischen Schimmer erhellt: Die Natur weiß, wie man den Menschen ein perfektes Wohlbefinden schenken kann. Im L’Ostellerie hat man von ihr gelernt, dasselbe zu tun.

 

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Info:
L’Ostelliere
Albergo in Monterotondo di Gavi (Alessandria)
www.ostelliere.it
Tel. +39 0143 607 801
 

 

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