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Das Festival „Meraner Frühling”

Natur und Kunst im Zusammenspiel bis Juni 2016

Das Festival „Meraner Frühling”

Das Festival „Meraner Frühling“ bietet ein vielschichtiges Zusammenspiel von Kunst und Natur in der rund 40.000 Einwohner zählenden Stadt Meran und in drei nahegelegenen Ortschaften. Ein Schauplatz umrahmt von hohen Bergen, die Meran und das umliegende Tal vor schneidenden Nordwinden schützen und für ein mildes Klima sorgen, das selbst exotische Pflanzenarten gedeihen lässt. Vor dieser Kulisse sorgen im Frühjahr grüne Berghänge und strahlendweiß blühende Apfelwiesen für einen reizvollen Kontrast. In Merans Parkanlagen und an weiteren öffentlichen Standorten kommt derweil die Kreativität namhafter Kunstschaffender zum Tragen.

Das Festival „Meraner Frühling“ erlebt im Zeitraum bis 5. Juni 2016 seine zweite Auflage. Im Rahmen des gut zweimonatigen Veranstaltungsprojekts lassen sich die Schönheit des Frühjahrs und die Attraktionen Merans gemeinsam erleben – in einer Stadt, die in den vergangenen Jahrhunderten Künstlern, Schriftstellern und Intellektuellen jeder Couleur als Inspirationsquelle diente.

Als vielschichtiges Festival und Attraktion für Einheimische wie Gäste, hat der „Meraner Frühling“ vor allem die künstlerische Aufwertung der weitläufigen Grünanlagen Merans und die Vernetzung der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zum Ziel.

Das Programm sieht die Umsetzung verschiedener Projekte vor: Neben „Art & Nature 2016 – Walking with Senses“ mit seinen Kunstwerken und öffentlichen Performances, gehört dazu vor allem auch „Luca im Museum“, ein Kinderkünstlerbuch, dessen Handlung durch mehrere Wanderateliers dargestellt wird. Die „Arche“, ein 18 Meter langes Boot aus Europaletten, und kulturelle Rahmenveranstaltungen runden das Angebot des Festivals ab.

Art & Nature 2016 – Walking with Senses

Im Rahmen des Festivals „Meraner Frühling“ (24.03.-05.06.2016) findet in Meran und den nahegelegenen Ortschaften Schenna, Naturns und Dorf Tirol die zweite Auflage des Projekts „Art & Nature“ statt. Dieses stellt einen Dialog zwischen Kunst und Natur im städtischen Raum her.

Gefördert von der Stadtgemeinde Meran und der Kurverwaltung, wird „Art & Nature 2016“ von Kunst Meran umgesetzt. Die künstlerische Leitung des Projekts liegt beim Kuratorenteam BAU, das internationale Künstler, Performer, Architekten, Designer und Tänzer dazu eingeladen hat, sich mit der Natur, Landschaft und Umwelt vor Ort kreativ auseinanderzusetzen.

„Art & Nature 2016“ trägt den Titel „Walking with Senses“ und bietet eine Reihe temporärer und dauerhaft installierter Kunstwerke an öffentlichen Plätzen und Spazierwegen. Öffentliche Performances und geführte Kunst-Spaziergänge (Walking with Senses Tours) bereichern die Erfahrung der Besucher.

Der Betrachter wird angeregt, durch die Netzinstallation Tube Meran zu gehen oder zu kriechen, das vom Künstlerkollektiv „Numen/For Use“ zwischen Bäumen geschaffen wird; auf der Blue Wave von Andreas Angelidakis Platz zu nehmen, oder auf einem fein polierten Stein von Tue Greenfort der Natur zu lauschen (Listen to Nature). In It’s normal that reality happens lädt Kristina Buch zu einem unbekannten Spiel auf einem amorphen, von Marmor markierten Feld ein.
My Boy, with such Boots, we may Hope to Travel Far von Alvaro Urbano besteht aus Betonrunen, die einem Kryptogramm entstammen und zu einer Neuentdeckung der Landschaft einladen.
Nanna Debois Buhl untersucht in ihrem Beitrag Trajectories of the Trachycarpus Fortunei die Palme als charakteristisches Merkmal der einzigartigen Landschaft und Flora Merans, und erkundet sie auf visueller, botanischer, historischer und kultureller Ebene.

Ebenso tiefgründig sind die Performances, die im Rahmen von „Art & Nature 2016“ öffentlich dargeboten werden. Bewegten Körpern begegnet man in Manuel Pelmuş und Alexandra Piricis Projekt Untitled: Vier Akteure bewegen sich durch die Räume des Palais Mamming Museums und verkörpern Gegenstände und Materialien aus der Sammlung des Museums (10. bis 14. Mai). In Michael Fliris Performance Returning from Places I have never been II in Merans Wandelhalle (22. April) durchläuft der Körper des Künstlers verschiedene Stadien der Transformation ins Fantastische und Futuristische.

Begleitet werden die künstlerischen Interventionen von Angelo Plessas‘ Extropic Optimisms 2, ein von Landschaft, lokalen Ikonographien und vertrauten Symbolen der Internet-Kultur inspirierter Neon-Talisman, der positive Energie verbreiten soll.

Eine kostenlose, dreisprachige Broschüre mit ausführlichen Informationen zu den einzelnen Werken und Performances wird begleitend zu „Art & Nature 2016 – Walking with Senses“ erscheinen und wird u. a. in der Kurverwaltung Meran (Freiheitsstraße 45) erhältlich sein.

Über BAU
BAU ist eine Initiative für Kunstproduktion in Südtirol, die 2014 von Simone Mair, Lisa Mazza und Filipa Ramos gegründet wurde. BAU bringt Künstler, Kuratoren und Wissenschaftler mit lokalen Produzenten zusammen, um künstlerische Projekte zu entwickeln und gemeinsame Interessen zu fördern. Beteiligte Künstler waren bislang Åbäke und Tamás Kaszás. Für 2016/2017 sind Projekte mit Emma Smith und Fernando García-Dory geplant.

Das Kinderkünstlerbuch „Luca im Museum“

Zum vielfältigen Programm des Festivals „Meraner Frühling“ zählt auch die Veröffentlichung eines Kinderkünstlerbuchs mit dem Titel „Luca im Museum“, das im italienischen Verlagshaus „Corraini Edizioni“ erscheint. Mehrere Wanderateliers werden die Handlung des Werks durch Workshops für Kinder und Jugendliche umsetzen.

Luca ist eine kleine Kreatur, die mit ihren Freunden an der Gilfpromenade lebt. Eines Tages stürzt Luca versehentlich von einem Baum und wird von einem Jungen namens Simon gefunden und mitgenommen. Damit beginnt ein Abenteuer, das Luca durch Meran – von der Gilfpromenade mit ihrer üppigen Vegetation bis in die charakteristischen Gassen des Stadtzentrums – führt, vor der Bilderbuchkulisse fern aufragender Berggipfel.
Die Texte von Michael Heinze und die lebhaften Illustrationen von Katrin Stangl laden den Leser dazu ein, Luca bei seinen amüsanten, kunterbunt dargestellten Erlebnissen zu folgen.

Das Buchprojekt wurde vom Kinderkünstlerbucharchiv „Ópla“ (Stadtbibliothek Meran) angeregt. „Luca im Museum“ erscheint als zweiter Teil einer Buchreihe, die während des Festivals „Meraner Frühling“ in jährlichen Abständen fortgesetzt wird.

Katrin Stangl, Jahrgang 1977, lebt und arbeitet in Köln. Nach ihrem Abschluss an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, widmete sie sich der Holzschneidekunst in Brasilien. Für ihre Illustrationen wurde sie mehrfach ausgezeichnet, etwa mit dem Hans-Meid-Förderpreis für Buchillustration und mit der Bronzemedaille im Wettbewerb „Schönste Bücher aus aller Welt“.

Wo das Buch ab 24. März in Meran erhältlich ist:
Kurverwaltung Meran, Freiheitsstraße 45
Stadtbibliothek Meran, Rennweg 1
Kunst Meran, Lauben 163
Landesfürstliche Burg, Galilei-Straße
Palais Mamming Museum, Pfarrplatz 6
Das Buch erscheint in italienischer, deutscher und englischer Sprache.
Preis pro Exemplar: 10,00 €

„Können Palmen fliegen? Wanderateliers in den Straßen von Meran“

Unter diesem Titel findet eine Reihe von Workshops zum Buch „Luca im Museum“ statt. Insgesamt sieben Wanderateliers werden – begleitet von einem mobilen Wagen – entlang der Winter- und der Sommerpromenade, am Tappeinerweg, im Steinachviertel und am Meraner Markt für vergnügliche, experimentelle und einfallsreiche Darbietungen sorgen. Illustratoren, Schriftsteller, Designer, Wissenschaftler, Musiker und Filmemacher werden das Programm leiten.
Das Projekt wird kuratiert und gestaltet vom Bozner Designstudio „Lupo & Burtscher“.

Die „Arche“ auf der Kurpromenade

„Arche“ ist ein 18 Meter langes Boot, das von den Südtiroler Künstlern Alois Steger und Paul Sebastian Feichter zur Gänze aus Europaletten gefertigt wurde. Der Titel der Arbeit spielt auf das Hausboot an, das Noah auf Weisung Gottes baute, um die vierzigtägige Sintflut zu überleben.

Im Gedächtnis der Menschheit ist die Arche zum universellen Symbol aller Katastrophenängste und Rettungssehnsüchte geworden. Die Bauweise mit Europaletten ist kein Zufall: Sie sind der Klassiker des Transportgewerbes, ein reibungsloser Warenfluss ist ohne die simplen, aus Brettern, Klötzen und Nägeln bestehenden Paletten nicht mehr vorstellbar. Mehr als 500 Millionen davon sind Schätzungen zufolge zurzeit weltweit im Umlauf: Noah würde seine Arche heute mit Paletten bauen.

Die auf der zentral gelegenen Kurpromenade, direkt vor dem prächtigen Kurhaus platzierte, Arche ist begehbar und hat in der Mitte einen offenen Raum, der als Treffpunkt geeignet ist. Die Arche stellt einen Möglichkeitsraum dar. Auch für das Nachdenken über drängende Fragen nach unserer Zukunft: Brauchen wir eine neue Arche? Wie könnte sie aussehen?

Der Garten für Verliebte

Die Gärten von Schloss Trauttmansdorff am östlichen Meraner Stadtrand zählen zu den schönsten botanischen Anlagen der Welt. 2013 zum „International Garden of the Year“ gekürt, bieten die über 80 Gartenlandschaften eine einzigartige Blütenpracht und Artenvielfalt. Schloss Trauttmansdorff beherbergt mit dem „Touriseum“ zudem das erste Museum des Alpenraums, das sich ausschließlich der Geschichte des Tourismus widmet.

In diesem Jahr feiern die Gärten (Saisonbeginn am 25. März) ihr 15-jähriges Bestehen unter anderem mit einem neuen „Garten für Verliebte“.

Der Garten für Verliebte
Eröffnung am 19. Mai

Ein neuer Gartenbereich im Zeichen der Liebe: Kunstwerke, literarische Zitate und räumliche Inszenierungen rufen im Zusammenspiel mit sinnlichen Pflanzenarten Erinnerungen wach und wecken Gefühle. Das Herzstück des Areals bilden drei Pavillons, überdimensionale Blumensträuße inmitten eines seichten Wasserbassins. In ihnen zelebrieren Liebende ein Ritual in drei Schritten: Loslassen, Versprechen, Verewigen.
Loslassen – der erste Pavillon: Der Brunnen ermöglicht, sich reinzuwaschen von negativen Gefühlen und Zwängen. Eifersucht, Zweifel und Selbstsucht werden fortgespült.
Versprechen – der zweite Pavillon: Der marmorne Kraftstein und das Herz als Symbol der Liebe besiegeln das Versprechen der Liebe.
Verewigen – der dritte Pavillon: Wünsche, schriftlich festgehalten, verleihen dem zuvor geleisteten Liebesversprechen Dauer.
Der „Garten für Verliebte“ befindet sich oberhalb der beliebten Aussichtsplattform „Matteo Thun’scher Gucker“.

„Water Blooming“

Im Rahmen der letztjährigen Ausgabe des Festivals „Meraner Frühling“ gestaltete der japanische Bildhauer und Performancekünstler Ichi Ikeda eine Land Art-Installation im Seerosenteich der Gärten. Eine europaweite Premiere, handelte es sich bei „Water Blooming“ doch um die erste großformatige Arbeit Ikedas in Europa. Diese kann auch während der Gartensaison 2016 (25. März bis 15. November) bewundert werden.
Durch das kreuzartig geformte, im Seerosenteich treibende Werk wird der Betrachter mit einer unablässigen Bilderflut – von pflanzlichen Zellstrukturen, menschlichen Händen und fließendem Wasser – konfrontiert. Die Installation im Zeichen der Vergänglichkeit verleiht einer nachhaltigen Nutzung des Elements Wassers auf plastische Weise Ausdruck.

www.meran.eu

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