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Abano Terme: „Die Schönheit des 20. Jahrhunderts“ im Museum Villa Bassi

Eine Reise durch die Geschichte der italienischen Kunst des letzten Jahrhunderts anhand wertvoller Werke aus Privatsammlungen

Abano Terme: „Die Schönheit des 20. Jahrhunderts“ im Museum Villa Bassi

Text: Brunella Marcelli

„Die Schönheit des zwanzigsten Jahrhunderts. Italienische Malerei aus Privatsammlungen 1930-1960“ ist eine außergewöhnliche Ausstellung, die in das Museum Villa Bassi Rathgeb in Abano Terme bis zum 28. Januar 2024 zu sehen ist. Wer in diesen für sein Heilwasser und den Thermaltourismus bekannten Ort kommt, sollte sich dieses Ereignis nicht entgehen lassen. Etwa fünfzig Werke, darunter Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen, lassen uns die Stimmungen und Wandlungen eines Jahrhunderts voller historischer Ereignisse erleben und verstehen. Faschismus, Zweiter Weltkrieg, Widerstand, Wiederaufbau, wirtschaftlicher Aufschwung: Von Ende der 1920er bis Anfang der 1960er Jahre erlebte die italienische Geschichte viele, bedeuntede Ereignisse, die sich in den Werken der Künstler widerspiegeln. Visionen von Autoren, die uns helfen, die Geschichte zu interpretieren und zu verstehen, wie in einem Kaleidoskop von Standpunkten, die alle einzigartig und interessant sind. Eine solche Vielfalt an Ausdrucksformen und künstlerischen Absichten, dass sich sich dieselbe Zeispanne zu verlängern scheint. Die Ausstellung führt uns durch den Niedergang der historischen Avantgarden, die zwanzig Jahre des Faschismus, den Weltkrieg und das Aufkommen der neuen Avantgarden.

Raffaele De Grada, Il boschetto, 1930, olio si tela, Collezione privata

In der herrlichen Umgebung der Villa Bassi Rathgeb aus dem 16. Jahrhundert, die das 2018 eröffnete Museo Civico di Abano Terme beherbergt, kann der Besucher anhand dieser Werke das Echo jener intensiven, schönen und erschreckenden Jahre nachvollziehen, die auch wichtige stilistische Übergänge markieren, vom figurativenzum Informellen. Massimo Campigli, Pietro Marussig, Mario Mafai, Renato Guttuso, Giuseppe Santomaso, Renato Birolli, Afro, Emilio Vedova, Piero Dorazio, Tancredi, Parmeggiani: das sind einige der Protagonisten dieser künstlerischen Reise durch das 20. Jahrhundert, ein Projekt von CoopCulture und der Gemeinde Abano Terme, kuratiert von Alessia Castellani und Nicola Galvan, das auch die Dimension des privaten Sammelns aufwerten soll. Alle Werke, die Teil von Privatsammlungen sind, wurden mit Sorgfalt und Leidenschaft in einer Art persönlicher emotionaler Landkarte ausgewählt. Jeder echte Sammler strebt beim Aufbau seiner Sammlung nach der Schaffung einer perfekten, suggestiven und inspirierenden Welt. Die Berufung zum Sammeln wird von diesem Motiv angetrieben: Ordnung und Harmonie zu schaffen, wo Unordnung und Fragmentierung herrschen. Dieser Impuls, der, wie Walter Benjamin betont, zur Schaffung eines „geordneten Mikrokosmos“ führt, ist in dieser Ausstellung besonders präsent, da die meisten zu einer Privatsammlung gehören, die sich durch eine starke innere Logik und eine relevante historische Perspektive auszeichnet. Einige Werke aus einer anderen Privatsammlung in Padua wurden dem Hauptkern hinzugefügt, zusammen mit Leihgaben von zwei wichtigen Privatgalerien, der Galleria Cinquantasei in Bologna und der Galleria Maco Arte in Padua.

Mario Mafai, Mercato, 1956, olio su tela, Collezione privata

La bellezza del Novecento. Pittura italiana da Collezioni private 1930-1960

bis 28. Januar 2024

www.museovillabassiabano.it

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