Text und Fotos: Elvira D’Ippoliti
In den Abruzzen weiß man, was wahrer Luxus bedeutet: authentische Erlebnisse, ein entschleunigter Rhythmus, der Geschichten erzählt, die tief im Land verwurzelt sind, und der Genuss ehrlicher, regionaler Küche. Ein scheinbar einfaches Rezept, das die Abruzzen zu einem zauberhaften Ort macht – mit herzlichen Menschen und eindrucksvollen Landschaften, die Emotionen wecken. Um diese Realität auch im Ausland bekannt zu machen, wurde ein digitaler Katalog für Fachleute aus der Tourismusbranche erstellt. Er bietet internationalen Einkäufern die Möglichkeit, rund 200 authentische Erlebnisse zu buchen – darunter Aufenthalte in Agriturismi, geführte Touren und Begegnungen mit Handwerkern und Produzenten. Eine Initiative, die einen umfassenden und hochwertigen Überblick über das touristische Angebot der Region vermittelt. „Jenseits der Zeit, tief in der Seele“ – so lautet der Titel des Projekts, das vom „Gruppo di Sviluppo Territoriale“ konzipiert und von der Präsidentin Marianna Colantoni mit großer Leidenschaft für ihre Heimatregion vorangetrieben wurde.

Doch von Tourismus zu sprechen, greift in den Abruzzen fast zu kurz. Hier entspringt Gastfreundschaft dem Herzen der Menschen – Menschen, die gelernt haben, mit den Herausforderungen des Lebens, mit Armut und Erdbeben umzugehen, ohne je die Freude an neuen Begegnungen und dem Teilen ihrer Schätze zu verlieren. Eine Reise in die Abruzzen hinterlässt unauslöschliche Spuren in der Seele. Sie lädt dazu ein, über die wahren Werte des Lebens nachzudenken und die eigene innere Uhr auf den uralten, verlässlichen Rhythmus der Natur und der menschlichen Erfahrung einzustellen. Die Schönheit liegt in der Landschaft, in den Bauwerken – jenen, die der Zeit und den Erschütterungen der Erde standgehalten haben, und jenen, die mit Hingabe und Liebe wiederaufgebaut wurden. Es ist eine Einladung, zurückzukehren und tief durchzuatmen in einer einzigartigen, regenerierenden Atmosphäre.

Im Jahr 2026 wird L’Aquila zur „Italienischen Kulturhauptstadt“ ernannt – eine großzügige Hauptstadt, die auch ihr Umland in das Veranstaltungsprogramm einbezieht und Stadt und Bergregion als Einheit präsentiert. L’Aquila wird die großen Erlebnisse würdigen, die in kleinen Gemeinden entstehen. Neben einem dichten Veranstaltungskalender wird die Stadt ein Projekt umsetzen, das über die Grenzen des offiziellen Titels hinausgeht. Wie Bürgermeister Pierluigi Biondi erklärt, „wird L’Aquila die Auswirkungen kultureller Teilhabe auf das Wohlbefinden der Menschen untersuchen. Die Stadt wird sich in ein urbanes Labor verwandeln, um den positiven Einfluss von Kultur auf die Lebensqualität zu erforschen.“ Eine passende Rolle für eine Stadt, die sich aus dem Nebel eines verheerenden Erdbebens erhoben hat und den Mut gefunden hat, in eine Zukunft voller unternehmerischer und öffentlicher Herausforderungen zu blicken – ohne jene zu vergessen, die von der Wucht des Bebens getroffen wurden. Eine Stadt, die nicht nur Gebäude, sondern auch ein inneres Zuhause wiederaufgebaut hat.
