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Familie und Beruf – in Castelfranco Veneto ein Herzensmodell

Familiäre Leidenschaft, handwerkliche Präzision und ein tiefes Gefühl für das, was wirklich zählt – Castelfranco Veneto ist ein Ort, an dem Arbeit und Herz sich begegnen.

Familie und Beruf – in Castelfranco Veneto ein Herzensmodell

Foto: Studio Miotto – Castelfranco Veneto

Text: Elvira D’Ippoliti

In Castelfranco Veneto scheint etwas Besonderes in der Luft zu liegen. Vielleicht ist es die Wärme der Menschen, vielleicht die stille Kraft der Tradition. Sicher ist: Wenn Familie und Arbeit hier aufeinandertreffen, entsteht etwas Magisches. Ein leuchtendes Beispiel dafür ist die Pasticceria Fraccaro. Luca Fraccaro erzählt von seinem Familienbetrieb mit einer Mischung aus Stolz und Zärtlichkeit. Die moderne Kaffeerösterei mit angeschlossenem Backlabor liegt nur wenige Kilometer von der Piazza Giorgione entfernt. Doch hinter den Glasfassaden verbirgt sich ein Schatz, den die Familie seit 1932 bewahrt: ein lebendiger Sauerteig, der den Panettoni und Focacce eine Seele verleiht. Der Geschmack dieser süßen Köstlichkeiten erzählt von Festen, von gemeinsam verbrachten Momenten, von der stillen Freude, mit den Liebsten zusammen zu sein. Jeder Bissen ist wie ein Versprechen – zart, ehrlich, voller Hingabe. Die Zutaten sind sorgsam gewählt, die Zubereitung liebevoll. Es ist fast unmöglich, bei einem Stück zu bleiben.

Foto: Pasticceria Fraccaro

Gleich gegenüber dem Bahnhof erhebt sich die kleine, große Welt der Dotto Trains. Wer kennt sie nicht – die bunten Touristenzüge mit goldenen Verzierungen, die durch Städte und Parks auf der ganzen Welt fahren? In der Werkstatt der Familie Dotto steht noch immer der winzige Zug, den Ivo Dotto 1962 gebaut hat. Seitdem haben die Züge ihre Schienen verlassen und rollen auf Gummireifen durch die Welt, elektrisch betrieben, mit Allradantrieb – bereit, Hügel zu erklimmen und Herzen zu erobern. Die Werkstatt wirkt wie das Labor eines modernen Märchens, in dem Handwerk und Fantasie Hand in Hand gehen.

Ein weiterer Schatz liegt in der Firma Imballi, die Verpackungen und Displays entwirft. Was hier entsteht, ist mehr als Karton – es ist Kreativität in Form gebracht. Die Maschinen sind futuristisch, ein kleiner Roboterwagen transportiert schwere Ballen durch die Halle. Alles wirkt geordnet, effizient, fast poetisch. Und doch bleibt der Mensch im Mittelpunkt. Die Familie achtet auf Nachhaltigkeit, recycelt jeden Kartonrest und denkt an morgen, während sie heute mit Sorgfalt gestaltet.

Villa Bolasco, Castelfranco Veneto

Ein paar Kilometer weiter, in Riese, erzählt die Pastificio Zara eine Geschichte, die 1898 begann. Emanuele Bragagnolo war Bauunternehmer, bis ihn ein Besuch in einem kleinen Pastabetrieb im Süden Italiens verzauberte. Die Leidenschaft für Pasta wurde zur Lebensaufgabe – und zur Familientradition, die heute in vierter Generation weiterlebt. Die Produktion ist ein Schauspiel: Engelshaar-Nudeln gleiten wie feine Fäden aus den Maschinen, Spaghetti zittern im warmen Luftstrom, spiralförmige Rutschen lassen kleine Formate tanzen. Ein automatisiertes Lager bewegt sich wie von Zauberhand, doch am Ende ist es die menschliche Hand, die die Lieferung vorbereitet.

Was auf dem Teller landet, ist nicht nur Pasta – es ist ein Stück italienischer Seele, exportiert in die Welt, mit Liebe gemacht.


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