Terra Italia

Reise in das “neue Genua” 2004: Kultur, Gesellschaft, Wissenschaft

Alessandra Riva

2004 ist Genua (zusammen mit Lille in Frankreich) die Kulturhauptstadt Europas. Das ereignisreiche Programm ist in drei thematische Bereiche unterteilt: Kultur – Genua als Stadt der Kunst; Gesellschaft – Genua als Stadt der Gegenwart; Wissenschaft – Genua als Metropole des Meeres.




Der Dogenpalast bei Nacht

Genua (Terra Italia) –Wenn man nach Genua, der Hauptstadt der Region Ligurien in Nordwest-Italien, kommt, fallen einem sofort die roten Plakate mit der weiß-gelben Inschrift „GE / NOVA / 04“ auf – ein kluges Wortspiel, das die Aktualität der Stadt durch ihren Namen beschreibt: Genova (Genua), aber auch GE / NOVA – neues Genua. Die Idee des Neuen ist ja einer der Grundbegriffe der Veranstaltungen in Genua 2004, das nächstes Jahr mit dem französischen Lille Kulturhauptstadt Europas sein wird. Nach Florenz 1986 und Bologna 2000 ist wiederum eine italienische Stadt berücksichtigt worden! – eine Gelegenheit, die man nicht verpassen sollte, weil es bis 2019 keine andere italienische Kulturhauptstadt Europas geben wird.

Das Kunst- und Kulturgut Genuas ist leider nicht sehr bekannt. Aber es bietet mehr an, als wir denken: Nicht nur malerische Landschaften, sondern auch Kultur, Solidarität und Wissenschaft. Das „neue Genua“ will über sich selbst nachdenken und seine eigene Identität finden, indem es die Vergangenheit mit der Gegenwart und auch mit der Zukunft verbindet.

In den letzten Jahren wurden bedeutende Bezirke der Stadt umgebaut, z.B. das aus der Museums-Straße Via Garibaldi und Palästen bestehende Museums-Gebiet, das Werftgelände mit dem Meer- und Navigationsmuseum sowie Kirchen, Villen und andere Sehenswürdigkeiten.

„Genua 2004“ bietet drei Entdeckungswege an, die dem Schlüsselwort „Reisen“ entsprechen: Genua als Kunststadt, Genua als Stadt der Gegenwart und Genua als Metropole des Meeres. Ein Besucher kann sich entscheiden zwischen einer physischen, aber auch einer metaphorischen Reise durch die Stadt, um ihre Geschichte und ältere Kultur schätzen zu lernen, und einer Reise in die heutige Kultur und Gesellschaft. Die Auswahl könnte auch die Seereisen der Vergangenheit betreffen, derer abenteuerliche Seite das Publikum immer noch fasziniert. Mit dieser Reise sind die Wissenschaft, die Technik und das Können Genuas eng verbunden.

Für Genua als Stadt der Kunst sind die Ausstellungen „Die Epoche von Rubens: genuesische Häuser, Auftraggeber und Sammler“ (Frühling 2004) und „Holzskulptur in Ligurien zwischen dem XII. und XVI. Jahrhundert“ (Herbst 2004) sicher einen Besuch wert. Die Bevölkerung der Region kann man durch die Ausstellung, „Die Ligurer“ historisch besser kennen lernen, wo die Ureinwohner in einer archäologischen Dokumentation vorstellt werden.

In der Stadt der Gegenwart sind die moderne Architektur und das Wirken berühmter Architekten und Künstler gerade auch aus dem Ausland das Grundthema. Aber am wichtigsten sind vielleicht die Solidaritätsinitiativen im Sport, im Theater und im Bildungsbereich. Ende 2004 wird Genua nämlich der Sitz des Internationalen Kongresses der Erziehungsstädte sein.

Die Veranstaltung „Überseedampfer“ (Sommer 2004) ist sicher das großartigste Angebot der Metropole des Meeres. Im „Meer- und Navigationsmuseum“ wird dieses Projekt als gesellschaftliches Symbol durch Fotografien, Filmmaterial, Einrichtungsgegenstände aus Dampfern, Modelle und Rekonstruktionen von Innenräumen entwickelt werden. Man darf auch das Festival der Wissenschaft nicht vergessen, das im Herbst 2004 stattfinden und Verbindungen zwischen Wissenschaft, Musik, Theater und Literatur vorstellen wird.

In diesem dreifachen Rahmen werden mehr als 300 Ereignisse im Jahr 2004 stattfinden! Die Organisatoren haben also an alles gedacht – für jeden ein Anlass zu einem Ausflug nach Genua, um sich in diese Stadt zu verlieben.

Info: GENOVA 2004; info@genova-2004.it. Palazzo Ducale, Piazza Matteotti, 9 – 16123 Genova; www.genova-2004.it.
Touristische Informationen: www.inliguria.liguriainrete.it; www.apt.genova.it


Ansicht des Alten Hafens vom “Bigo” aus
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