Terra Italia

Ein Kompass zur Erkundung des Ozeans der Weine

Paolo Gianfelici

Was ist ein guter Wein? Welche sind die besten italienischen Weine und mit welchen Gerichten sollten sie serviert werden? Luca Maroni bietet hierzu seine „revolutionären“ Antworten in einer klaren und einfachen Sprache an. Auf den Seiten des Internetportals www.sensonline.com kann man 35.617 Wein-Bewertungen besuchen.


Florenz (Palazzo Pitti, Silbermuseum):
Weinprobe

Roma ( Terra Italia) – Der italienische Weinführer „Guida dei vini italiani 2002“ von Luca Maroni (Verlag LM; 30,99 Euro) ist ein unentbehrliches Instrument, um sich bei der Auswahl von Rot-, Weiß- und Roséweinen der Halbinsel zu orientieren. Der junge Önologe hat seine eigene Konzeption, die ihn von den übrigen italienischen Großmeistern dieser Sparte unterscheidet. „Eine Weinprobe ist keine Kunst. Man braucht kein schwieriges Verfahren anzuwenden; es genügt, den Gehalt jener drei mit den Sinnen erfassbaren Parameter festzustellen, die seinen Wohlgeschmack bedingen. „Der Wein ist angenehm, wenn sein Geschmack an die Traube erinnert, d.h. an die Frucht, aus der er gewonnen wurde. Er muss „konsistent“ (reich an Farbe, Duft, Geschmack und dicht sein und sich beim Berühren klebrig anfühlen), „ausgewogen“ (bitter + sauer = süß) und „integer“ (nämlich unverändert durch externe Faktoren, wie durch das Holz des Fasses, oder eine übermäßige Alterung). Um den revolutionären Charakter der Worte Maronis zu verstehen, braucht man nur an den Erfolg zu denken, den Barrique-Weine (die in kleinen Fässern aus der französischen Eiche des Zentralmassivs reifen) in den letzten zehn Jahren hatten, oder an die sakrale Ehrfurcht vor dem Inhalt staubiger Flaschen, die jahrzehntelang in einem Keller lagerten. Wie oft haben wir nicht einen Rotwein getrunken, der so sehr nach Barrique schmeckte, dass der Geschmack der Traube von dem des geflämmten Eichenholzes der Fässer überdeckt war? Oder haben wir nicht einen dreißigjährigen Chianti getrunken, der nach verdorbenen Trauben schmeckte? Mir ist dies mehrfach widerfahren!

Und dann jene Mode, zu trockene und ein wenig bittere Weine zu trinken. Ganz sicher hat dies viele Jugendliche vom Genuss dieses Getränks abgehalten. Der Verfasser des „Guida dei vini italiani 2002” betont, dass bei einem ausgewogenen Verhältnis süß-sauer-bitter in gewissen Fällen die Süße überwiegen kann und ein Wein mit einem deutlichen Süßegehalt manchmal die Vor- und die Hauptspeisen begleiten darf. Eine weitere Theorie, die in den Ohren der offiziellen italienischen Weingastronomie skandalös klingt! Im Weinführer dieses Jahres passt jeder geprüfte Wein (es sind viele Tausende) zu empfohlenen Speisen.

Im Internetportal von Luca Maroni ( www.sensonline.com ) werden 35.617 Prüfberichte zu 20.004 Weinen aus 3.146 Betrieben präsentiert. Es enthält zwei neue Bereiche: „I luoghi della piacevolezza” (Die Stätten des Wohlgefallens), um via Internet die Vinotheken, Restaurants und Weinkeller kennen zu lernen und zu besuchen, wo man die feinsten Weine probieren kann, sowie “Abbinamento vino-cibo” (Welcher Wein passt zu welchem Gericht?), um die Weine ermitteln zu können, die am besten die Speisen der italienischen Tradition begleiten.


Florenz (Palazzo Pitti, Silbermuseum):
Weinprobe
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