Terra Italia

AusstellungenDas Heilige und die Einheit Europas

Elvira D'Ippoliti



 Gemalte Erzählungen von Märtyrern, Mystikern, Rittern und heiligen Königen in einer Ausstellung, die auch die Schutzheiligen Europas vorstellt

Rom (TidPress) – Mystik und Macht: Europas Wurzeln sind eng mit dem Leben der Heiligen verflochten. Die römische Ausstellung “Il Potere e la Grazia” (Die Macht und die Gnade) gibt eine umfassende und schöne Übersicht über diese viel diskutierte Tatsache. Die zehn Teile der Ausstellung geleiten die Besucher durch eine Wirklichkeit, die in die Welt der Heiligen zwischen Ost- und Westeuropa einführt. Sie beginnt mit den gemalten Erzählungen der Märtyrer, Mystiker, Ritter und heiligen Könige und führt zu den sechs Schutzheiligen Europas. Die Säle des Museums im Palazzo Venezia sind mit dunkelroten Paneelen verbrämt, und die Bilder scheinen in der magischen Lichtatmosphäre zu schweben. Am meisten beeindruckt die Möglichkeit eines engen Kontakts mit dem konkreten Dasein der verehrten Personen.

Der Erzengel Michael von Guido Reni

Jan van Eyck: Die Wundmale des Heiligen Franziskus

Der Heilige Franziskus erhält kniend die Wundmale von einem am Himmel schwebenden Christus am Kreuz, der sogar bunte Flügel besitzt. Auf einem Tafelgemälde mit dem heiligen Nikolaus von Bari im Zentrum kreisen die Szenen seines Lebens um die Ikone des Bischofs. Die Malerei ist minuziös, und die Vorliebe des Heiligen für ein bestimmtes Stoffmuster ist unübersehbar. Heilige haben es auf Erden nicht leicht – erschöpfende Kämpfe mit scheußlichen Teufeln, Foltern, dann die Einsamkeit und auch wieder Gesten von maßloser Groβzügigkeit: Der Weg zum Himmel ist mit Pein gepflastert.
Das Beispiel der Nächstenliebe und der Hingabe im Namen des Glaubens ist der höchste Wert. Die römische Ausstellung hat eine starke Ausstrahlung, die auch der Religion fern stehende Menschen animiert, den Heiligen Respekt zu zollen. Die sechs Schutzpatrone Europas reichen aber nicht aus, um die heilige Vielfalt auf den gemeinsamen Nenner der europäischem Einheit zu bringen. Der erste Zusammenschluss des alten Kontinents fand allerdings auf religiöser Basis statt.

Info:
Il Potere e la Grazia
I Santi Patroni d’Europa
Palazzo Venezia
bis 31. Januar 2010
www.mondomostre.it

6.12.2009

Weiterleiten:

© Copyright TidPress Terra Italia.