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Monza, eine Stadt, die ihre Besucher verwöhnt

Königliche Atmosphäre in der herrlichen „Kapelle der Theudelinde“ im Dom und in der prächtigen Reggia mit dem europaweit größten, durch eine Mauer eingegrenzten, Stadtpark

Monza, eine Stadt, die ihre Besucher verwöhnt

Text und Fotos: Paolo Gianfelici

Monza – Es gibt Objekte, die eine solche Kraft ausstrahlen, dass man nur staunen kann. Die „Eiserne Krone“ im Dom zu Monza ist eines davon. Die wunderschöne „Kapelle der Theudelinde“ können die Besucher in Begleitung einer Führerin betreten. Sie erläutert den Zyklus der Fresken, die das Leben der Langobardenkönigin mit Bildern erzählen und um 1444 datiert sind. Ich höre gespannt zu und blicke auf die Gesichter und Kleider von Menschen, die um das Jahr 500 nach Christus gelebt haben. Im zentralen Altar wird das Prachtstück in einer geschlossenen Theke aufbewahrt. Hinter gepanzertem Glas, auf rote Seide liegt die Eiserne Krone unterm Licht. Plötzlich wird es in der Kapelle ganz still. Ich nähere mich und fühle eine Art Anziehungskraft, die von dem goldenen Objekt kommt. Es scheint ein Widerspruch, aber die Eiserne Krone ist aus Gold und mit Edelsteine geschmückt. Der Name beruht darauf, dass sie ursprünglich einen Nagel des Kreuzes Christi enthalten haben sollte. Eine sehr bedeutende Reliquie, die von europäischen Herrschern als unverzichtbar bei der Krönung geschätzt wurde. Karl der Große, Friedrich I., Karl V., Napoleon I., Ferdinand I., alle trugen sie auf dem Kopf und viele andere mehr. Leider wird die Theke wieder geschlossen und dieses unglaubliche Juwel nimmt alle Geschichten, die es erzählen könnte, wieder mit sich unter Verschluss. Bevor ich die Kapelle der Theudelinde verlasse, blicke ich noch schnell auf die Fresken und merke wie niedlich die Mäuler der Pferde gemalt wurden. Vielleicht wollte man damit eine Art Respekt für diese wichtigen Tiere ausdrücken.

 Monza, Königliche Gärten , Foto Paolo Gianfelci
Monza, Königliche Gärten

Der Spaziergang durch Monza, das nur zehn Minuten mit dem Zug von Mailand entfernt ist, bringt mich durch angenehme Straßen mit schönen Geschäften und Kaffeehäusern. In der Nähe des Doms ist das antike Rathaus, das sogenannte „arengario“. In der großen Halle im ersten Stock finden jetzt Ausstellungen statt. Das Gebäude hat einen schönen, unverkennbaren Laubengang. Die Geschichte von Monza und seine Architektur sind eng mit der Anwesenheit des Humiliaten-Ordens in der Stadt verbunden. Die mittelalterliche Armuts- und Bußbewegung ließ zum Beispiel die Kirche Santa Maria in Carrobiolo erbauen. Auf der gleichnamigen Piazza sind einige Olivenbäume gepflanzt worden und man sitzt auf kreisförmigen Bänken, die die Stämme umringen und genießt die Atmosphäre dieser schönen Stadt. Am Ende meines Spazierganges gehe ich langsam wieder in Richtung des Hotel de la Ville, das direkt vor der „Reggia di Monza“ ist. Im Vorhof der prächtigen Villa, deren Bau auf Wunsch des Erzherzogs Ferdinand von Habsburg im Jahre 1777 begann, fühle ich mich wie ein echter König. Innerhalb der Reggia kann man die königlichen Appartements der Savoyer besichtigen, die ich etwas zu streng finde. Es ist auf jeden Fall eine Geschmacksache und da auf mich auch der riesengroße Park wartet, kann ich es mir auch leisten etwas anspruchvoll zu sein. Die ganze Stadt Monza scheint dazu gebaut zu sein, ihre Besucher zu entzücken und verwöhnen.

Monza. Santa Maria in Carrobiolo, Foto Paolo Gianfelici
Monza. Santa Maria in Carrobiolo

Monza, Königliche Villa

Monza, Königliche Gärten

Monza, Hotel de la Ville und Königliche Gärten

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